Vergleichstest Apple iPhone, Symbian, Windows Mobile und Blackberry

Das Rennen um das mobile Office

20.06.2008
Von 
Diplomkaufmann Frank Zscheile ist Freier Journalist in München-Westend.
Wie eignen sich aktuelle Smartphones als Notebook-Ersatz? Die COMPUTERWOCHE hat das Apple iPhone, Blackberry Curve, Nokia E61i und Samsung SGH-i780 auf ihre Mobile-Office-Tauglichkeit getestet.

Viele Smartphones enthalten mittlerweile standardmäßig eine Reihe interessanter Features für den Consumer-Markt wie Kamera, MP3-Player oder Instant-Messaging-Unterstützung. Doch was bieten die Geräte von Research in Motion (RIM), Nokia, Windows-Mobile-Anbieter Microsoft und dem nun auch an Business-Kunden interessierte Hersteller Apple für den professionellen Einsatz, damit das Notebook wirklich zu Hause bleiben kann?

Das Apple iPhone ist spätestens nach dem Firmware-Update ein potenzieller Notebook-Ersatz für unterwegs.
Das Apple iPhone ist spätestens nach dem Firmware-Update ein potenzieller Notebook-Ersatz für unterwegs.
Foto: Moritz Jäger

Um das herauszufinden, hat die COMPUTERWOCHE in einem Test untersucht, inwieweit aktuelle Smartphones beziehungsweise deren Betriebssysteme folgende Funktionen und Anwendungen unterstützen:

  • E-Mail,

  • Office-Anwendungen,

  • Internet-Browser und

  • Datei-Server-Zugriff

In dem Vergleich vertrat Nokias E61 das Betriebssystem Symbian (S60, 3rd Edition), das Samsung SGH-i780 Microsoft respektive Windows Mobile (6.1), das iPhone von Apple das iPhone OS (1.x) und das Blackberry Curve (8310) von Research in Motion (RIM) das Blackberry OS (Version 4.5).

Steigt für Blackberry OS in den Ring: Das Blackberry Curve von Research in Motion
Steigt für Blackberry OS in den Ring: Das Blackberry Curve von Research in Motion

Bei Blackberry kam bewusst das neue, noch nicht von allen Carriern freigegebene Betriebssystem 4.5 zum Einsatz, das einen Paradigmenwechsel einläutet. Wurde bislang sehr viel Wert auf ein geringes Datenvolumen gelegt, ist mit der neuen Version auch der Download von Anhängen möglich. So wird dann auch gleich "Docs-to-Go", bislang bekannt von Sony Ericsson UIQ und Palm, als Office Suite mitgeliefert.

Mobile E-Mail

Klassische E-Mail-Maschine aus dem Hause Nokia: Das E61i
Klassische E-Mail-Maschine aus dem Hause Nokia: Das E61i
Foto: Nokia

Zum Thema Mobile E-Mail stellt sich schon lange nicht mehr die Frage, ob, sondern vielmehr, welches System unterstützt wird. Der Blackberry Enterprise Server (BES) und Microsoft Exchange liefern sich in diesem Bereich im Unternehmensumfeld ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Anwender entscheidet sich dabei gleichzeitig zwischen zwei Architekturen: Der Blackberry Enterprise Server bietet ein sehr ausgereiftes System mit einem ausgeklügelten Sicherheitskonzept. Der Administrator ist zentral in der Lage, nahezu jede Funktion des Smartphones zu steuern, muss dabei aber auf die Sicherheit des Blackberry-Rechenzentrums (Network Operating Center NOC) vertrauen. Microsoft Exchange kommt ohne NOC aus, stellt aber höhere Anforderungen an die Abschottung des eigenen Netzes. Auch wenn mit der Version 2007 die Anzahl der IT-Policies für mobile Devices kräftig zugenommen hat, so kommen diese noch lange nicht an die Möglichkeiten des Blackberry-Servers heran. Beide Systeme gleichen neben der E-Mail auch Kalender, Kontakte und Aufgaben ab.

Der Einsatz der beiden Push-Mail-Lösungen ist jedoch nicht auf die dazugehörigen Endgeräte beschränkt. So hat RIM für den Einsatz des Blackberry Enterprise Server mit Windows-Mobile- und Nokia-Geräten ein Blackberry Connect zur Verfügung gestellt. Mit allen Nokia-E-Series- und einigen N-Series-Geräten ist außerdem der Zugriff auf Exchange über Windows Mobile oder die kostenlose Software Mail for Exchange möglich. Für das iPhone ist die Exchange-Unterstützung mit dem Firmware-Update iPhone 2.0 angekündigt. Über die Software "Roadsync" von Dataviz können noch weitere Smartphone-Typen mit einer Exchange-Unterstützung ausgestattet werden.

Im Unternehmenseinsatz ist indes darauf zu achten, welche IT-Policies von den Nicht-Microsoft-Implementierungen umgesetzt wurden. So kann etwa nicht jede im Exchange gesetzte IT-Policy auch auf einem Nokia-Device umgesetzt werden.