Daimler-Chrysler geht beim Outsourcing viele Wege

12.08.2004
Von Christian Zillich

Outsourcing-Partner auf dem Prüfstand

Mit dieser Methode gelang es Daimler-Chrysler, die Kosten dauerhaft zu senken. Die durch den technischen Fortschritt erreichbare Preissenkung wird synchron an den Kunden weitergegeben. Das war nicht immer so: "Es gab eine Zeit, als der Effizienzgewinn beim Joint Venture mit T-Systems hängen geblieben ist. Da haben wir etwas verloren, sind jetzt aber auf einer guten Ebene", so Gorriz.

Ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis ließ sich jedoch nur mit Hilfe von Service-Level-Agreements und deren Überwachung durch ausgebildete Mitarbeiter erreichen. "Ich muss immer genügend Know-how im Haus behalten, um die Effektivität und Effizienz meines Outsourcing-Partners überprüfen zu können", sagt Gorriz

Trotz der traditionell guten Beziehung zu T-Systems steht der Partner bei der Ausschreibung von neuen Outsourcing-Projekten nicht automatisch als Gewinner fest. Allerdings geht der IT-Dienstleister mit guten Voraussetzungen ins Rennen, da er über die Menge an bestehenden Verträgen und die damit verbundenen Skaleneffekte günstige Preise anbieten kann. "Wenn ich einem bestehenden Partner einen Auftrag vorenthalte, muss der positive Effekt durch eine Neuvergabe erstmal den negativen Skaleneffekt wettmachen", erklärt Gorriz.

T-Systems wird nicht bevorzugt

Vergibt der Konzern Aufträge, bei denen vorhandene Skaleneffekte keine Rolle spielen, kommen auch andere IT-Dienstleister zum Zuge. "T-Systems wird in Bieterverfahren nicht besser oder schlechter behandelt als andere", bekräftigt Gorriz. So stand die Telekom-Tochter bei der Vergabe für das weltweite Projekt zur Vereinheitlichung und Betreuung der PC-Landschaft, PC-Global, zwar gemeinsam mit Dell auf der Shortlist, letztendlich konnte sich jedoch Hewlett-Packard durchsetzen. Mittlerweile hat der Konzern den Plan, PC-Services weltweit ausschließlich von HP zu beziehen, allerdings wieder aufgegeben und setzt nun auf lokale Anbieter. Auch wenn der ursprüngliche Alles-aus-einer-Hand-Ansatz gescheitert sei, hat Daimler-Chrysler laut Gorriz während des Projekts die Images und die Mechanismen für die Softwareverteilung standardisiert: "Insofern ist es letztendlich zweitrangig, wessen Turnschuhtruppen zu den PCs laufen und dort Umstellungen vornehmen."