CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im Mai 2007

19.06.2007

Ricke und sein schweres Erbe

Foto: Computerwoche

Kai-Uwe-Ricke kann seine Telekom-Vergangenheit nicht abschütteln. Immer noch kursieren zahlreiche Meldungen durch die Presselandschaft, in denen ihm ein Großteil der Verantwortung für die derzeitigen Geschehnisse beim deutschen Telekommunikations-Giganten zulasten gelegt wird. Im Gegensatz zu ihm kennzeichne sich sein Nachfolger René Obermann durch mehr Durchsetzungskraft. Unabhängig von den Entwicklungen bei der Telekom muss Ricke neben anderer Wirtschafts-Prominenz wie Pischetsrieder oder Kleinfeld in regelmäßigen Abständen als Beispiel für einen spektakulären Abgang herhalten. Wirklich Neues, beispielsweise über den beruflichen Verbleib des Ex-Top-Managers, war den Medien im Monat Mai nicht zu entnehmen.

Sympathiepunkte für Rudolf Gröger

Zum ersten Mal in diesem Jahr schafft es O2-Chef Rudolf Gröger in die Hitliste der fünf meistgenannten deutschen Manager. Und dabei macht er auch noch einen freundlichen Eindruck. Beispielsweise im Rahmen der FOCUS-MONEY-Aktion "Chef für 1 Tag": Hier stellte er sich der Wissbegier von 17 Schülern des Leistungskurses Wirtschaft und Recht am Gymnasium Gars. Das Fazit einer Schülerin nach einer Stunde Frage und Antwort: "Toll, dass ein Top-Manager so sympathisch und menschlich ist." Beliebt ist Rudolf Gröger auch beim Bitkom. Denn das Verbandspräsidium hat sich einstimmig darauf geeignet, den CEO des Mobilfunkanbieters O2 zu ihrem neuen Präsidenten zu ernennen. Der scheidende Bitkom-Präsident Berchtold gab ebenfalls nur lobende Töne über Rudolf Gröger von sich: "Gröger verfügt über umfassende Erfahrungen sowohl in der IT-Branche wie auch in der Telekommunikation und genießt hohes Ansehen." Die endgültige Entscheidung über die Bitkom-Präsidentschaft Grögers wollen die Mitgliedsunternehmen des Branchenverbands am 22. Juni treffen. Soviel Rückenwind stimmte Gröger auch in geschäftlichen Fragen optimistisch. Obwohl O2 mit 11,03 Millionen Kunden das kleinste und ertragsschwächste Mobilfunkunternehmen Deutschlands ist, sieht Gröger Potenzial: "Mit einem Anteil von 50 Prozent Vertragskunden hat O2 die werthaltigste Kundenbasis im deutschen Mobilfunkmarkt." Außerdem solle die Vermarktung von DSL-Anschlüssen bei O2 wieder intensiv aufgenommen werden. "Man wird wieder verstärkt in den Markt einsteigen", so Gröger.