CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im März 2008

11.04.2008

Harald Stöber und Arcors Zukunft

Die Vodafone-Festnetztochter Arcor will weiter aus eigener Kraft wachsen und ist an Übernahmen von Wettbewerbern nicht interessiert. "Wir sind Beobachter", sagte Arcor-Chef Harald Stöber der Nachrichtenagentur Reuters. Im Gegensatz zu manchem Branchenkonkurrenten sieht Stöber einen Zukauf von Kunden nicht als günstiger an, als sie von Wettbewerbern abzuwerben. "Da sagt mir mein Taschenrechner etwas anderes", so Stöber. Er will lieber vom Wachstum im DSL-Markt durch den Ausbau des Geschäfts mit Wiederverkäufern profitieren. Bislang vermarktet Vodafone über das Eschborner Unternehmen Komplettpakete unter eigenem Namen. Zudem will Stöber das Arcor-Netz ausbauen, um damit im kommenden Geschäftsjahr 70 Prozent der Bevölkerung zu erreichen. Das schnelle Wachstum am deutschen DSL-Markt werde noch zwei bis drei Jahre anhalten, sagte Stöber. "Wir merken zunehmend, dass sich Menschen zwischen 50 und 60 Jahren und darüber für das Internet begeistern. Bei den 20jährigen ist DSL schon sehr weit vorhanden, aber zunehmend interessieren sich bei den Jugendlichen auch Frauen für DSL." Um für die Zeit danach gerüstet zu sein, will Stöber ein eigenes Hochgeschwindigkeitsnetz (VDSL) bauen. Mit den höheren Bandbreiten will er das Fernsehen über das Internet (IPTV) richtig ausreizen. "Wenn das Wachstum bei DSL-Kunden nachlässt, dann wird IPTV helfen, eine Penetration von 70 Prozent und mehr zu erreichen. Dann werden wir nicht DSL-Kunden gewinnen und ihnen IPTV mitanbieten, dann kommen die Kunden über IPTV zum Surfen", erläuterte Stöber. "Noch sind wir am Anfang. Wir haben gerade eine vierstellige Kundenzahl erreicht. Aber so ein Produkt fliegt auch nicht innerhalb eines Jahres."