CSC Ploenzke spürt den Gegenwind

24.06.2003
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Nennenswerte Umsatzzuwächse erhofft sich Strabel im laufenden Jahr indes von einigen von der Konzernmutter gewonnenen globalen Outscourcing-Deals mit Firmen wie Basell, Bombardier Transportation, Marconi und Motorola, da für diese Kunden auch „signifikante Services“ in Zentraleuropa erbracht würden. Grundsätzlich betrachte man aber große Infrastruktur-Outsourcing-Projekte eher als „Türöffner“ für margenträchtigeres Folgegeschäft. Der CSC-Ploenzke-Chef hob in diesem Zusammenhang vor allem auf den Bereich Application-Management ab, wo sich brachliegende eigene Consulting- und Entwicklungskapazitäten „gut einbringen lassen“.

Zurückhaltend äußerte sich Strabel zum „Herkules“-Projekt der Bundeswehr, bei dem CSC Ploenzke zusammen mit seinen Konsortialpartnern Mobilcom und EADS die Ausschreibung gewonnen hatte. Er gehe nach wie vor davon aus, dass die geplante Auslagerung der gesamten IT der deutschen Streitkräfte in eine externe Betreibergesellschaft nach der Sommerpause vom Bundestag beschlossen werde und man dann mit den konkreten Verhandlungen über die Ausgestaltung des Projekts beginnen könne. Die „Sektkorken“ würden aber erst dann „knallen“, wenn das Ganze „unterschriftsreif“ sei. Dass der Bund angeblich auf Empfehlung der Unternehmensberatung Roland Berger seinen Anteil bei besagter Betreibergesellschaft auf eine Sperrminorität von 25,1 Prozent reduzieren wolle, ließ Strabel unkommentiert. Wichtig für seine Company sei lediglich, „dass wir in Krisenzeiten die gesamte IT-Verantwortung wieder an die staatlichen

Institutionen zurückgeben können“. 

Interesse an Zukäufen?

Auskunftsfreudiger zeigte sich Strabel indes, was Spekulationen um geplante Zukäufe in Deutschland, möglicherweise der Thyssen-Krupp-Tochter Triaton, angeht. Grundsätzlich sei der Markt momentan aufgrund der niedrigen Bewertung vieler Firmen interessant für Akquisitionen. Man können und wolle hier „nichts ausschließen“. Die meisten Wettbewerber hätten jedoch eine „nachhaltige Restrukturierung erst noch vor sich“. Insofern werde CSC Ploenzke Vorsicht walten lassen.

Mit oder ohne Zukäufe sieht Strabel jedoch sein Unternehmen im laufenden Jahr wieder auf Wachstumskurs. Nachdem die Wiesbadener bereits im Fiskaljahr 2002 mit einem Umsatzplus von lediglich sieben Prozent keine Bäume ausgerissen hatten, soll im Geschäftsjahr 2004 eine Steigerung der Einnahmen um mindestens zehn Prozent in den Büchern stehen. Das miserable Geschäftsjahr 2003 wurde ohnehin als Ausrutscher abgehakt - erst recht, was den Gewinn angeht. Man habe derzeit, so Strabel, als CSC-Landesgesellschaft in puncto Rendite in Zentraleuropa die rote Laterne. Das müsse sich „wieder schleunigst ändern“.