Compuware macht Profite

13.05.2003
Von 
Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Schlechter sieht es für die Company hingegen bei den Einnahmen aus, denn im gesamten Geschäftsjahr setzte Compuware lediglich 1,38 Milliarden Dollar um. Dies waren 21 Prozent weniger als im Jahr zuvor, als sich die Umsätze auf 1,74 Milliarden Dollar belaufen hatten. Besonders betroffen waren das Lizenzgeschäft, das um 29 Prozent auf 296 Millionen Dollar schrumpfte, sowie die Professional Services, deren Umsätze sich um ein Viertel auf 667 Millionen Dollar reduzierten.

An der Börse sorgten die Zahlen nur für wenig Impulse - das Unternehmen steckt nach wie vor in einem tiefen Kurstal fest. Immerhin konnte sich die Aktie nach dem Dotcom-Sturz bei inzwischen knapp fünf Dollar stabilisieren. Zudem kündigte Compuware an, eigene Anteilscheine im Wert von bis zu 125 Millionen Dollar zurückkaufen zu wollen. Die kurzfristig verfügbaren Mittel wurden zum Bilanzstichtag mit über 400 Millionen Dollar angegeben. Eine Prognose für den Verlauf des aktuellen Geschäftsjahres wollte das Unternehmen jedoch nicht abgeben.

Anfragen bestätigt

Derweil flammten Spekulationen auf, dass Compuware im Ganzen oder zumindest in Teilen zum Verkauf stehe. Anfragen potenzieller Käufer wurden vom Management bestätigt, weiterführende Gespräche indes bestritten: „Seit 30 Jahren gibt es diese Gerüchte, aber dies ist nicht unsere Strategie“, sagte Compuwares Europa-Chefin Irene Dawson. Das Unternehmen habe in der Vergangenheit allein überlebt und werde dies dank Allianzen und Partnerschaften auch weiterhin können.

Den Vorwurf, der Mainframe-Spezialist habe den Anschluss an die IT-Moderne verloren, lässt Dawson nicht gelten: „Compuware ist solide und steht mit beiden Beinen auf dem Boden.“ Allerdings räumt sie gewisse Defizite in der Außendarstellung ein - „wir sind das bestgehütete Geheimnis im Markt“. Dennoch gibt sich die Europa-Chefin optimistisch für die Zukunft. Viele CIOs hätten sich mit Lösungen aus der Hype-Ära die Finger verbrannt und würden sich wieder auf alte Werte besinnen: „Deswegen ist für uns der Frühling angebrochen.“