Compaq: Phase zwei der Storage-Strategie

28.11.2001
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Compaq hat die Fortführung der Speicherarchitektur "Ensa" offengelegt, die aus sechs Schlüsseltechniken besteht. Zugleich wurden zwei neue Produkte dafür vorgestellt.

Die Hersteller von Speicherhard- und -software gehen zunehmend dazu über, nicht mehr nur mit einzelnen Produkten, sondern mit ausgewachsenen Speicherphilosophien zu werben. In der vergangenen Woche präsentierte beispielsweise EMC die Idee, Speicherfunktionen möglichst zu automatisieren.

Ensa: Stufe 2

Compaq verfolgt das Ziel, gespeicherte Daten wie Strom aus der Steckdose, "für alle, zu jeder Zeit, an jedem Ort" verfügbar zu machen. Um das zu erreichen, wurde die "Enterprise Network Storage Architecture" (Ensa) geschaffen, die jetzt in Phase zwei eintritt und bis 2004 abgeschlossen sein soll. Ensa-2 beruht auf sechs Schlüsseltechnologien. Der Hersteller präsentiert mit "NAS Executor E7000" ein Gerät für die dritte Technik, die unter dem Titel "Universal Network Storage" steht. Für den fünften Kernbereich "Versastor", der sich mit Virtualisierungstechniken beschäftigt, ist das ebenfalls neue "Enterprise Virtual Array" gedacht.

Die Grundlage von Ensa-2 ist die einfache Migration von Direct Attached Storage (DAS) in eine SAN-Umgebung (SAN = Storage Area Network). Im Klartext bedeutet das, dass etwa die Festplatten eines "Proliant"-Servers ohne Restore-Prozedur in ein Speichernetz verlagert werden. Die zweite Technik befasst sich mit der Schaffung eines globalen Speichernetzwerks. Das soll sich modular skalieren lassen und offen für neue Speichertechniken wie iSCSI oder Geschwindigkeitszuwächse beim Datentransfer sein.

"Universal Network Storage" als dritte Technik soll die Integration von Network Attached Storage (NAS) und SAN vorantreiben, so dass für Block- und File-basierte Daten der Zugriff auf einen gemeinsamen Speicherpool möglich wird. Dafür hat Compaq jetzt den "NAS Executor E7000" vorgestellt, der auch als Cluster-Lösung verfügbar ist. Das Gerät soll unbegrenzt skalierbar sein, weil die Datenspeicherung nicht nur im NAS-System, sondern auch auf den in ein SAN eingebundenen Compaq-Arrays möglich ist. Dazu nutzt der NAS Executor Virtualisierungstechniken wie "Vsnaps", das die dynamische und virtuelle Plattenerweiterung oder das Zusammenschalten mehrerer Systeme erlaubt. Insbesondere bei Streaming-Anwendungen soll das Gerät seine Stärken ausspielen.