Prozesskosten senken

Checkliste der ERP-Trends

06.05.2009
Von Michael Gottwald

Kaum Investitionen in ERP-Systemwechsel

Statt eines Komplettaustausches ihrer ERP-Systeme bevorzugen CIOs die Integration weiterer Module.
Statt eines Komplettaustausches ihrer ERP-Systeme bevorzugen CIOs die Integration weiterer Module.

Angesichts dessen verwundert es nicht, dass in Zeiten der der Wirtschaftskrise ein ERP-Systemwechsel eher selten angestrebt wird. Die Initialkosten und den interne Aufwand halten 74 Prozent der befragten Entscheider im Verhältnis zu den zu erwartenden Verbesserungen für zu hoch. Hinzu kommt, dass über die Jahre meist viel in die eigene ERP-Software investiert wurde. Daher ist gerade jetzt die Bereitschaft, eine neue Lösung anzuschaffen, oft geringer, als sie eigentlich wegen der oftmals zu hohen laufenden IT-Kosten sein müsste. Knapp 80 Prozent der Umfrageteilnehmer streben stattdessen den funktionalen Ausbau der vorhandenen ERP-Projekte in mehreren Bereichen an (siehe Grafik "Modulerweiterungen bevorzugt").

Geringes Interesse an ERP II

Die Beschäftigung mit ERP II beziehungsweise Web-basierendem ERP ist trotz der hohen Anforderungen an die Basistechnik und -architektur künftiger ERP-Lösungen noch verhalten. Erst ein Viertel der Unternehmen hat sich schon intensiv damit auseinandergesetzt. Die Vorbehalte der Mehrheit reichen von zu geringem internem Know-how und mangelndem Vertrauen in schnelle Rentabilität über fehlenden Bedarf an dezentralem Zugriff auf ein ERP-System bis hin zu einem zu hohen organisatorischen Aufwand und geringem Interesse der Unternehmensführung. Letzteres könnte zum Teil an Informationslücken liegen, da die betriebswirtschaftlichen Vorteile des ERP-II-Ansatzes gegenüber proprietären Konzepten eigentlich überwiegen.