CA macht Frühjahrsputz

16.06.2004
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Eines zeigten die vergangenen Monate jedoch: Ganz daneben hat Großinvestor Wyly mit seinen Vorwürfen nicht gelegen. In den Abschlüssen der Geschäftsjahre 2000 und 2001 wurden unlängst 2,2 Milliarden Dollar Umsatz korrigiert, und Ex-Finanzchef Zar hat sich neben drei anderen Managern im vergangenen Herbst für schuldig bekannt, Einnahmen falsch ausgewiesen und die Untersuchung behindert zu haben. Insgesamt sind 14 CA-Verantwortliche entlassen worden. Gegen Kumar selbst wird nicht offiziell ermittelt. Die Börse honorierte dennoch seinen Rückzug mit einem Kursanstieg von drei Prozent. Auch wurde mit der Entscheidung Kumars ein weiteres drängendes Problem gelindert: rasch einen glaubwürdigen Ersatz für den CEO zu finden.

Überstürzt werden soll indes nichts. Laut CAs Deutschland-Chef Peter Rasp ist Cron zum Interims-CEO ernannt worden, "weil sich das Unternehmen nicht unter Zeitdruck setzen will". Vornehmlich gelte es für den Konzern, die Produkte und den Vertrieb zu verbessern: "CA investiert dieses Jahr viel Geld in die Entwicklung von Softwareprogrammen und baut das Personal im Partnerbereich weiter aus", sagt Rasp. In Deutschland erwartet der Manager, dass die Zahl der Mitarbeiter von zuletzt 530 bis Ende des Jahres auf rund 570 steigt.

Umsatzanstieg in Deutschland

Dem Deutschland-Chef zufolge haben sich die Geschäfte in Europa insgesamt besser als in den USA entwickelt. So stieg der internationale Umsatzanteil CAs von 38 auf 44 Prozent. Die Einnahmen der deutschen Vertriebsorganisation kletterten im vergangenen Fiskaljahr laut Rasp um 6,5 Prozent auf rund 140 Millionen Euro. Gut gelaufen seien vor allem die Security-Produkte, auch wenn das ganze Potenzial in dem Segment noch nicht erschlossen sei. So zeigte sich Rasp optimistisch für das laufende Geschäftsjahr: "Inzwischen ist das Bewusstsein für die Bedrohung bei den Anwendern und die Notwendigkeit der Investitionen gewachsen".