Bluetooth: Sicherheitslücken schließen

10.05.2004
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Die Bluetooth Special Interest Group (SIG), die für die Entwicklung von Bluetooth verantwortlich zeichnet und der etwa 3000 Hersteller angehören, hat versucht für diese Probleme Vorkehrungen zu treffen. Sie sind in die Bluetooth-Spezifikation eingearbeitet. Aktuelle Bluetooth-Geräte arbeiten alle in der Bluetooth-Spezifikation 1.1. Ende 2003 hat die SIG die zur Spezifikation 1.1 abwärtskompatible Version 1.2 verabschiedet, die sich allerdings noch nicht verbreitet hat. Die Massenproduktion von Bluetooth-1.2-Chips beginnt voraussichtlich erst in der zweiten Jahreshälfte 2004. Sicherheitstechnisch besteht zwischen beiden Versionen jedoch kaum ein Unterschied.

Frequenzsprung-Verfahren

Grundsätzlich bietet Bluetooth Sicherheitsfunktionen auf verschiedenen Ebenen. Eine ganz banale Sicherheitsschranke ist die Funkreichweite von typischerweise 10 Metern, die es einem Lauscher von vornherein erschwert, das Funksignal aufzufangen. Selbst wenn er einen Signalverstärker verwendet, kann er sich nicht beliebig weit von der Sendequelle entfernt aufhalten, da das Signal mit zunehmender Entfernung verrauscht und nicht mehr aufbereitet werden kann.

Vielfältig: Via Bluetooth ist eine übergreifende drahtlose Kommunikation zwischen verschiedensten Devices möglich (Quelle: Philips).

Zum Basisschutz gegen das Abhören wird allgemein das Frequenzsprung-Verfahren (Frequency Hopping) gezählt, mit dem Bluetooth arbeitet. Dabei unterteilt man das Bluetooth-Frequenzband um 2,4 GHz in 79 Kanäle. Das Bluetooth-Modul springt dann zufällig zwischen diesen Kanälen herum. Innerhalb einer Übertragung wird die Sendefrequenz 1600 Mal in der Sekunde zwischen den 79 Kanälen gewechselt. Nach jeder Zeitscheibe springen die Knoten eines Piconetzes auf einen anderen Kanal, der Hopping-Sequenz des Masters folgend.