Blackberry Z10 und Q10 vorgestellt

Blackberry erfindet sich neu

31.01.2013
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Analystenstimmen

Der Zeitpunkt für den Neuanfang bei Blackberry nach der CES in Las Vegas und vor der größten Mobilfunkmesse MWC (Mobile World Congress) Ende Februar in Barcelona ist nicht schlecht gewählt. Zwar hat die Company das lukrative Weihnachtsgeschäft verpasst, die Kanadier riskierten andererseits aber auch nicht, im Trubel der Neuankündigungen übersehen zu werden. Gartner-Analyst Michael Gartenberg glaubt, dass Blackberry 10 und das Z10 den Hersteller nicht über Nacht zu seinem alten Ruhm zurückbringen werden. Die Produkte zeigten aber, dass RIM nicht bereit sei, einen Teil des Marktes kampflos den Wettbewerbern zu überlassen. Das habe das Unternehmen jetzt getan, so Gartenberg. Die nächste Herausforderung sei es, den Markt darüber zu informieren, welche Differenzierung die neuen Produkte bieten.

Adam Leach, Principal Analyst bei Ovum, ist skeptischer: Die Blackberry-10-Plattform biete eine differenzierte Benutzererfahrung im heutigen überfüllten und homogenen Smartphone-Markt, pflichtet er seinem Kollegen bei Gartner bei. Blackberry Z10 und Q10 würden sich von den Android-Massen abheben und von Apples iPhone unterscheiden. Während die Geräte dadurch sicher bestehende Blackberry-Nutzer anzögen, bestehe die Herausforderung darin, neue Anwender sowie solche, die bereits auf eine andere Plattform gewechselt sind, anzuziehen. Trotz guter Ansätze wie dem reichen Angebot an Apps und Inhalten zum Start werde das Unternehmen auf längere Sicht ein Nischenanbieter im Smartphone-Markt bleiben.

Auch an der Börse reagierten die Beobachter eher verhalten, der Kurs der RIM-Aktie gab nach der Bekanntgabe um mehr als zehn Prozent nach. Das letzte Wort haben allerdings nach wie vor die Anwender. Hier räumt selbst Ovum ein, dass Blackberry-Shops weltweit auf den Launch der Plattform gewartet hätten. Und auch sonst stehen die Chancen nicht ganz so schlecht, immerhin sollen die neuen Blackberry-Geräte bei weltweit 150 Carriern angeboten werden. Um in punkto Nachfrage und anderen Überraschungen gerüstet zu sein, kommt das Z10 stufenweise auf den Markt: In Großbritannien können Kunden es ab sofort erwerben, in Kanada ab nächster Woche. Für Deutschland hat Vodafone bereits erklärt, das Z10 noch im Februar anzubieten. Kritisch ist der späte Verkaufsstart in den USA, wo die Geräte erst ab März erhältlich sind. Zum Preis wurde noch nichts bekannt, er dürfte jedoch im Bereich um die 500 Euro liegen.