Einbruch in etablierten Markt
CW: Haben Sie vor, die Datenbank zu vermarkten?
In meinen 40 Jahren beruflicher Tätigkeit war ich die Hälfte wissenschaftlich und nach 1990 unternehmerisch im CAD-Systemhaus tätig. Die Umsetzung der prototypischen Entwicklung der Software-Datenbank in ein Produkt erfordert erhebliche Manpower, weitere wissenschaftliche Arbeit und Zusammenarbeit mit und zwischen Verbänden der Sparten. Den Prototyp habe ich an der TU Dresden, der FH Erfurt und der HTW Dresden mit überaus positiver Resonanz vorgestellt. Aber es gibt mindestens zwei Hindernisse: 1.Man muss erheblich investieren. 2. Die Software-Datenbank bricht in einen etablierten Markt ein, in dem Umsatz vor allem durch Verlage gemacht wird.
CW: Ihr Ansatz wäre ein kostenloser?
Im Prinzip ja. Mir gefällt das Geschäftsmodell von XING, weil sich Nutzen und Aufwand lohnen: einfache Nutzung, kostenfrei, komplexe Nutzung muss bezahlt werden. Es gibt kaum Datenbanken, in die der Software-Hersteller kostenlos seine Produkte einstellen kann. Dadurch gibt es keine vollständige Übersicht für den Nutzer. Die Software-Datenbank könnte auch für die sich immer mehr verbreitende Zertifizierung von Applikationen genutzt werden. Damit würde zum Beispiel die GEFMA 444 - das ist die Zertifizierung von CAFM - statt auf deklarativen Kriterien auf ein generisches Datenmodell aufbauen.
Die Zukunft könnte so aussehen: Die Datenbank hat ein Potenzial von mehreren tausend nationalen und internationalen Software-Produkten. Es soll ein Webportal (www.diesoftwaredatenbank.de) geben, wo jeder Applikationshersteller sein Softwareprodukt kostenfrei selbst pflegt. Kunden benutzen die Datenbank je nach Nutzerprofil für Software-Produktrecherchen, Preisanfragen und Ausschreibungen. Die Nutzung reicht von der kostenfreien "Schnupperrecherche" bis zur kostenpflichtigen funktionalen Ausschreibung.