Autobranche standardisiert Portalzugang

30.10.2003
Von Christian Zillich

Probleme durch Karteileichen

ZF behalf sich mit der Entwicklung einer Datenbank, in der hinterlegt wurde, wie die Datensätze für die einzelnen Portale auszusehen haben. Ein zusammen mit dem IT-Dienstleister Open4business entwickeltes Tool erzeugt aus den Stammdaten der zugelassenen Mitarbeiter die entsprechenden Datensätze für die verschiedenen Plattformen der Hersteller, so dass sich die User per Mausklick dort anmelden können.

Als Sobeck dieses Werkzeug bei einem Treffen der E-12-Fokusgruppe in Friedrichshafen vorstellte, waren auch die dort vertretenen Hersteller sehr interessiert. Vor allem die verbesserte Anwenderadministration stellt für die OEMs einen großen Vorteil dar. Während sie bei der Rechteverwaltung intern sehr streng Maßstäbe anlegen, haben sie darauf bei Zulieferern wenig Einfluss. "Über die internen Mitarbeiter führen wir exakt Buch - wenn da einer ausscheidet, ist sein Zugang einen Tag später gesperrt", verdeutlicht Herbert Laib, Vice President E-Readyness bei BMW, den Sachverhalt: "Wenn ein Mitarbeiter bei einem Zulieferer das Unternehmen verlässt, dauert das oft Wochen, bis sein Account gesperrt ist." Dadurch könne eine missbräuchlichen Nutzung nicht ausgeschlossen werden. Solche Karteileichen verursachen ein weiteres Problem: Die Hersteller müssen sich darauf verlassen können, dass wichtige Anfragen bei den Zulieferern auch an der richtigen

Stelle eingehen. Andernfalls warten sie vergeblich auf Informationen oder Angebote.

Kostenvorteile für beide Seiten

Als sich die E-12-Fokusgruppe das nächste Mal in Stuttgart bei Daimler-Chrysler traf, verglichen alle beteiligten Hersteller ihre Anforderungen an die Datensätze für die Portalanmeldung. "Nachdem wir die einzelnen Punkte pragmatisch durchgearbeitet hatten, war der Standard da", resümiert Sobeck. Unter Federführung von BMW-Manager Laib ließen sich außerdem technische Fragen wie Datenformat und Definition der XML-Schnittstelle klären. "Wir haben dabei versucht, auch künftige Themen wie Public-Key-Infrastrukturen zu berücksichtigen", erklärt Laib. Die XML-Darstellung erlaube es außerdem, zusätzliche Felder ohne großen Aufwand hinzuzufügen. Dies ergebe allerdings nur Sinn, wenn Ergänzungen auf gemeinschaftlichen Entscheidungen basierten.