Autobranche standardisiert Portalzugang

30.10.2003
Von Christian Zillich

Nach Rücksprache mit seinem Dienstleister Open4business erklärte sich ZF bereit, das "ZF-Portal-Manager" getaufte Tool auch anderen Zulieferern gegen eine geringe Lizenzgebühr anzubieten. "Somit haben wir es geschafft, nach nur neun Monaten den Prozess sowie einen Datenstandard zu definieren und ein entsprechendes Tool zur Verfügung zu stellen", resümiert Sobeck zufrieden.

E-12-Gipfel Unter der Federführung des Institute of Electronic Business, eines von der deutschen Wirtschaft getragenen Bildungsreferenzprojekts mit Sitz in Berlin, gründete sich im März 2002 ein branchenübergreifender Arbeitskreis, der E-12-Gipfel. Er hat sich auf die Fahnen geschrieben, den flächendeckenden Einsatz des Electronic Business in der deutschen Wirtschaft zu steuern und zu fördern. Hierzu versammelt er die E-Business-Verantwortlichen und Experten der bedeutendsten deutschen Wirtschaftsunternehmen. Zum E12-Kreis zählen neben den deutschen Automobilherstellern unter anderem Allianz, Axa, BASF, Bayer, Bertelsmann, Lufthansa, RWE und Siemens.

Daimler-Chrysler-Manager Carle betont neben den qualitativen Aspekten auch die Kostenvorteile, die der Standard mit sich bringt: "Der Wettbewerb geht weiter. Da hilft es, wenn wir den Lieferanten helfen." Die mittels E-Business-Anwendungen erzielten Effizienzgewinne dürften nicht wie bisher durch einen hohen administrativen Aufwand zunichte gemacht werden. Mit Hilfe des Standards könne man hier ein gutes Stück vorankommen.

Öffnung für weitere Branchen

Mit dem von ZF entwickelten Portal-Manager lässt sich der Aufwand auch an weiteren Stellen minimieren. So kann ein einziger Mitarbeiter des Zulieferers den Zugang zum Portal für alle Kollegen einrichten, die Zugriffsrechte zentral verwalten und - falls vorhanden - mit den Personalsystemen koppeln. Außerdem lassen sich neue Releases der OEM-Portalsoftware schneller auf die aktuellen Anwender bei den Lieferanten verteilen.

Die Standardisierungsinitiative will sich auf dem bisher Erreichten nicht ausruhen. Die Fokusgruppe bemüht sich vielmehr, das Thema auch in europäischen Standardisierungsgremien zu verankern. Neben dem Verband der Automobilindustrie (VDA) prüfen dessen französisches Pendant, Galia, sowie das europäische Standardisierungsgremium der Automobilindustrie, Odette, den Vorschlag. Daimler-Chrysler will das Thema über sein amerikanisches Engagement zudem in den US-Verbänden platzieren.