ASP kämpft mit technischen Hürden

08.11.2001
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Immerhin knapp ein Viertel der Unternehmen, für die die ASP-Nutzung grundsätzlich denkbar ist, hat Zweifel ob der technischen Umsetzbarkeit von Mietsoftware-Modellen.

 

Eine Frage des Designs

Doch trotz des eigenen Weitverkehrsnetzes wird sich auch Einsteinet nicht der Tatsache entziehen können, dass Mietsoftware-Angebote unter technischen Gesichtspunkten noch nicht ausgereift sind. So gibt es zwei grundsätzliche Gestaltungsmöglichkeiten von ASP-Angeboten, und zwar die Web-basierte sowie die Terminal-Server-basierte Anwendung. Beide Lösungen sind mit Schwierigkeiten behaftet.

Ersteres Design greift entweder auf HTML- beziehungsweise Script-Codes oder auf Java-Servlets, -Applets und Active X Controls zurück, um Anwendungen zu erstellen. Das Problem: Die Applikationen müssen erst geschrieben werden, so dass kaum ein ASP-Anbieter aktuell derartige Lösungen im Einsatz hat. Ausnahmen sind spärlich gesät, dazu zählen etwa die Web-Tools (ehemals Star Office) von Sun, die beispielsweise von Mobilcom E-Business im ASP-Modell vertrieben werden.

Im Falle der reinen HTML-Applikationen, die auf dem zentralen Server laufen, tun sich Schwierigkeiten bei der komfortablen Nutzung auf. Dieter Kempf, Vorsitzender des Vorstands der Datev e.G., Nürnberg, skizzierte anlässlich des Kongresses „IT Meets Business“ der COMPUTERWOCHE ein Beispiel: „Sie können es dem Nutzer nicht zumuten, dass er ein komplett ausgefülltes Formular vom zentralen Server mit dem Hinweis zurückbekommt, er solle sämtliche Eingaben erneut machen, weil das erste Feld die Plausibilitätskontrolle nicht bestanden habe.“