Arm kaputt: Die Rache der PC-Maus

29.08.2007

Der Büroarbeitsplatz sollte möglichst ergonomischen Kriterien entsprechen. "Handballenauflagen vor der Maus und der Tastatur können helfen, und ergonomische Tastaturen mit leicht nach innen gestellten Tasten sorgen für einen geraden Anstellwinkel", sagt Mertens. Der Seh-Abstand zum Monitor sollte angenehm sein. Hochgestellte Füße der Tastatur dagegen erhöhen den Handanstellwinkel und sind nicht zu empfehlen.

Der Winkel zwischen Ober- und Unterarm sollte etwa 90 Grad betragen, und auch die genaue Positionierung der Maus ist wichtig: Tastaturen sind mit 43 Zentimetern fast immer breiter als der Abstand zwischen den Schultern. "Liegt die Maus daneben, ist sie automatisch außerhalb der natürlichen Schulterbreite", erklärt Rolf Ellegast vom Referat Ergonomie des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (BGIA) in Sankt Augustin bei Bonn.

Um keine Zwangshaltung einzunehmen, sollte die Maus jedoch ungefähr auf Schulterbreite positioniert werden. "Eine Tastatur ohne Nummern-Pad an der rechten Seite bringt die Maus näher ran", sagt Ellegast. Eine Möglichkeit sei es, den Arm zu wechseln und die Maus mit links zu klicken: "Das geht zwar im ersten Moment nicht so gut. Wenn man sich daran gewöhnt hat, ist die linke Hand jedoch genauso effektiv nutzbar wie die rechte." Ein festliegendes Mouse-Pad sorgt dafür, dass die Maus nicht immer weiter vom Körper weg wandert.

Auch lasse sich die Maus vielseitig bedienen. Die Bewegung kann mal aus dem Handgelenk, mal aus den Unterarmen und mal aus der Schulter erfolgen. "So werden auch andere Muskelpartien beansprucht", empfiehlt Ellegast. Einige Befehle können statt mit der Maus über die Tastatur gegeben werden. Doppelklicks können auf die mittlere Taste der Maus gelegt und häufig verwendete Phrasen auf bestimmte Tastenkombinationen programmiert werden. Statt der Maus kann auch ein Joystick oder ein Eingabegriffel genutzt werden.

"Aber selbst das beste Umfeld hilft nichts, wenn der Druck zu hoch ist", meint Mertens. Druck führt zu innerer Anspannung und Stress. "Wer innerlich verkrampft und meint, etwas unbedingt schaffen zu müssen, der ist nicht optimal bewegungsfähig", fügt Professor Sorgatz hinzu. Eine funktionierende Stressbewältigung und der richtige Umgang mit Belastung seien hilfreich: "Die innere Ruhe wirkt sich auch auf die Muskeln aus." (dpa/ajf)