Arbeitsplatzabbau durch Mindestlohn?

24.07.2006
Von Dorothea Friedrich

Industrie befürchtet Abbau von Arbeitsplätzen

Laut TechConsult überwiegt die kritisch Haltung gegenüber der Einführung von Mindestlöhnen. 52 Prozent der Befragten rechnen mit einem hohen Verwaltungsaufwand und halten vor allem branchenspezifische Löhne auf unterstem Tarifniveau für kaum administrierbar. Weitere 45 Prozent befürchten, dass gesetzliche Mindestlöhne Arbeitsplätze im Niedriglohnsegment bei kleinen Unternehmen und in den neuen Bundesländern vernichten. Davon sind 52 Prozent der Industriebetriebe und 51 Prozent der kleinen Händler überzeugt. 39 Prozent rechnen als Folge davon mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Auch hier liegt der Anteil in der Industrie mit 49 Prozent weit über dem Durchschnitt. Höhere Schwarzarbeit, die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland und ein stärkerer Konkurrenzdruck aus dem Ausland sind weitere negative Auswirkungen, von denen die Befragten ausgehen.

Nur 22 Prozent der Kleinunternehmer sehen positive Aspekte. Sie hoffen, durch staatliche Mindestlöhne auf die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Jedes vierte Unternehmen von diesen 22 Prozent gab an, selbst durchschnittlich zwei Mitarbeiter mehr einstellen zu können. 52 Prozent der Befürworter sind der Meinung, dass die Höhe für den gesetzlichen Mindestlohn bei sieben Euro pro Stunde liegen sollte. 31 Prozent plädieren für einen höheren, sieben Prozent für einen geringeren Mindestlohn als sieben Euro.