USB-C bereits ab dem iPhone 15?

Apple bestätigt Lightning-Ausstieg

27.10.2022
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Nach der EU-Richtlinie, dass USB-C ab Ende 2024 als einheitliche Ladeschnittstelle für Smartphones verwendet werden muss, will Apple zukünftige iPhone-Modelle nicht mehr mit Lightning-Anschluss verkaufen.
Apple ist mit dem erzwungenen Wechsel von Lightning auf USB-C nicht unbedingt glücklich.
Apple ist mit dem erzwungenen Wechsel von Lightning auf USB-C nicht unbedingt glücklich.
Foto: charnsitr - shutterstock.com

Ein führender Apple-Manager hat erstmals öffentlich bestätigt, dass das Unternehmen das iPhone künftig mit einer USB-C-Buchse ausstatten wird, um eine neue Richtlinie der Europäischen Union einzuhalten. "Offensichtlich müssen wir uns daran halten", erklärte Greg Joswiak, Senior Vice President of Worldwide Marketing von Apple, am Dienstag auf der Konferenz "The Wall Street Journal Tech Live".

Gleichzeitig deutete er an, dass seine Company über die Verordnung nicht unbedingt glücklich ist. "Wir sind der Meinung, dass es für die Umwelt und unsere Kunden besser gewesen wäre, wenn eine Regierung nicht so viele Vorschriften gemacht hätte", sagte er. Wäre die EU vor über zehn Jahren mit ihren Bestrebungen für Micro-USB als Ladeschnittstelle durchgekommen, wäre weder Lightning noch USB-C entwickelt worden, erklärte Joswiak.

Auslöser ist die endgültige Zustimmung der EU zu einer Regelung, die einen einheitlichen Ladestandard innerhalb bestimmter Gerätegruppen vorsieht. Ab Ende 2024 dürfen demnach in der EU nur noch neue Smartphones, Tablets, Konsolen, Kopfhörer und mehr mit USB-C-Buchsen verkauft werden.

Umstieg spätestens ab dem iPhone 16

Wie viele andere Hersteller hat auch Apple bereits einen Teil seiner Geräte auf USB-C umgestellt. Anders als die neuesten iPads der zehnten Generation und aktuelle iPad-Pro-Geräte besitzen aber iPhones nach wie vor Apples proprietären Lightning-Anschluss. Ab dem für 2023 geplanten iPhone 15, spätestens aber ab dem iPhone 16 müsste Apple den - Vorsicht Wortspiel - Anschluss finden.

Mit seinem Statement erteilte Apple-Manager Joswiak den zahlreichen Spekulationen und vermeintlichen Insiderberichte eine Absage, wonach Apple als Reaktion auf die EU-Richtlinie einfach auf Ports verzichtet und auf kabelloses Laden und Datenübertragung setzt, anstatt USB-C als Ersatz für Lightning einzuführen.

Unklar ist jedoch, ob das Unternehmen plant, USB-C-iPhones nur in Europa einzuführen, während es in den USA weiterhin mit Lightning ausgestattete Smartphones einführt, oder ob es dort auch verschiedene Versionen anbieten wird. So verzichtet Apple beim iPhone 14 in den USA erstmals komplett auf einen physischen SIM-Karten-Slot und biete es nur mit eSIM-Unterstützung an. Im Rest der Welt kann die Modellreihe nach wie vor auch mit einer physischen SIM-Karte verwendet werden.