Nutzen von PPS-Systemen untersucht

Anwender erwarten oft zu viel

31.01.2003
Von von Wolf-Michael

Termintreue gilt als das oberste Ziel

Eine Blitzumfrage der Autoren in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Trovarit, das sich auf Beratungsleistungen rund um das Thema Auswahl von Softwarelösungen für Unternehmen spezialisiert hat, lässt vermuten, dass diese Diskrepanz weiter besteht. Befragt wurden insgesamt 27 mittelständische Unternehmen. Die Anzahl der Mitarbeiter variiert von 33 bis insgesamt 250, die Zahl der PPS-Arbeitsplätze von zehn bis 45.

Auch heute steht das Ziel Termintreue als Resultat der Einführung von PPS-Systemen ganz oben auf der Prioritätenliste. Das ist eine Anforderung des Absatzmarktes, erst dahinter rangieren die von den Herstellern gerne betonten wirtschaftlichen Vorteile wie höhere Kapazitätsauslastung, geringere Durchlaufzeiten und Bestandssenkung. Während die Blitzumfrage bestätigen kann, dass die Erwartungen an die Termintreue im Schnitt erfüllt werden, schneiden die PPS-Systeme bei den anderen Faktoren besser ab als erwartet. Das liegt daran, dass hier die Erwartungen der Anwender subjektiv geringer sind. Frappierend allerdings ist, dass die zweite Anforderung des Absatzmarktes nicht erfüllt wird: Die realen Steigerungen bei der Flexibilisierung der Steuerung von Produktionsabläufen bleiben weiterhin hinter den Erwartungen zurück. Kein Wunder also, dass nur drei der fünf betrachteten Unternehmen mit dem gewählten PPS-System und dem damit generierten Nutzen

zufrieden sind. Hersteller und ihre Produkte werden aber nicht automatisch in einen Topf geworfen. Denn die Anbieter konnten den Budgetrahmen in allen fünf Fällen einhalten. Folglich zeigen sich vier von fünf Unternehmen mit dem PPS-Hersteller zufrieden. Auch hier wird die interne Verantwortung für den Erfolg von PPS-Systemen deutlich.

Zwischen der Entscheidung für ein PPS-System und dem Echtbetrieb liegen der Blitzumfrage zufolge im Schnitt 14,4 Monate. Allerdings spiegeln sich darin hohe Schwankungen wider. Während die Phase der Systemauswahl bei allen Befragten mit drei bis vier Monaten nahezu gleich lang dauert, sieht es bei den Phasen „Problembewusstsein“ und „Einführung bis Echtbetrieb“ ganz anders aus.

Falsches Anforderungsprofil kostet Zeit und Geld