EU-Streit mit Google

Android ist kein Monopol - es gibt ja noch Apple

11.11.2016
Im Monopolstreit mit der EU wehrt sich Google nun: Solange es iOS gebe, könne Android gar kein Monopol haben, so der Konzern.
Google wehrt sich gegen Monopolvorwürfe der EU in seinem Blog.
Google wehrt sich gegen Monopolvorwürfe der EU in seinem Blog.
Foto: turtix - shutterstock.com

Google wehrt sich mit einem ausführlichen Statement in seinem Blog gegen die Anschuldigungen der EU-Kommission, ein Monopol aufzubauen. Es werden zahlreiche Gründe und Sichtweisen angeführt, die den europäischen Behörden den Wind aus den Segeln nehmen sollen. Als wichtigsten Aspekt dafür, dass Google überhaupt kein Monopol aufbauen könne, dient allerdings ausgerechnet die immer mehr schrumpfende Konkurrenz, allen voran Apple und das Betriebssystem iOS.

Den Vorwurf, Google würde Anbieter und Nutzer in seine App-Welt zwingen, versucht man zu entkräften. So seien auf dem Galaxy S7 lediglich elf von 38 vorinstallierten Apps von Google selbst. Auf dem iPhone 7 wiederum seien durch die Bank alle der 39 vorinstallierten Anwendungen aus dem Hause Apple. Sogar Microsoft mit Windows 10 Mobile führt Google an, das Lumia 550 bringe 47 vorinstallierte Anwendungen mit, von denen satte 39 von Microsoft stammten. Zudem sei es anders als bei Apple oder Microsoft erlaubt, konkurrierende Anwendungen parallel zu den Google-Apps zu installieren und dem Kunden so eine eigene Präferenz zu ermöglichen.

Damit geht Google allerdings ein wenig an der Argumentation der EU-Kommission vorbei, die eher auf den Zwang zum Appstore zielt, den Google jedem Android-Handy vorschreibt. Apple hat ein geschlossenes System, das keinem anderen Hersteller zur Verfügung steht und Windows 10 Mobile führt ein immer stärker schrumpfendes Nischendasein, welches das System de facto bedeutungslos macht. Google hat also durchaus eine gesonderte und marktbeherrschende Stellung mit seinem Play-Store-Zwang, der damit verbundenen Kontrolle und einem Marktanteil von rund 80 Prozent in Europa.

Trotzdem bringt Google valide Argumente vor, etwa wenn das Unternehmen darauf verweist, wie viele erfolgreiche Drittanbieter-Apps mit hunderten Millionen Downloads es gibt, und wie einfach der Anbieter Dinge auf seinem Smartphone oder Tablet ändern kann. Abzuwarten bleibt, welche Sicht die EU-Behörden für schlüssiger halten.

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