Alternative Wege zu einfachen Web-Services

25.09.2003
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Wie schon sein Name verrät, repräsentiert der XML-RPC genauso wie Soap einen Mechanismus für den entfernten Funktionsaufruf über das Web. Verfechter des Representational State Transfer (REST) reklamieren für ihren Ansatz, dass er nicht Techniken aus der Transaktionsverarbeitung auf das Web aufpfropfe, sondern dessen Architektur besser angepasst sei. Auch wenn der Terminus REST nur geringe Bekanntheit erlangt hat (er wurde von Roy Fielding, dem Architekten von HTTP 1.1 und Mitbegründer des Apache-Projekts in seiner Doktorarbeit geprägt), so beschreibt er dennoch ein Verfahren, das längst weite Verbreitung gefunden hat. Es handelt sich dabei um keine Spezifikation und kein Toolkit, sondern um eine Sammlung von Design-Prinzipien.

REST: einfach und flexibel

Die in diversen Mailing-Listen und Foren emotional geführte Debatte ist akademisch geprägt und versucht eine ohnehin gängige Praxis mit einer Systematik zu  versehen. Letztlich läuft REST darauf hinaus, XML-Daten ohne den zusätzlichen Protokollüberbau von Soap oder XML-RPC direkt über HTTP zu versenden. So lassen sich etwa über eine URL von Typ xml.amazon.com/onca/xml3?....&mode=books&KeywordSearch=XML in den Katalogen von Amazon alle Bücher finden, in denen es um XML geht. Das Ergebnis wird nicht als HTML-Seite, sondern als XML-Dokument an den Client gesandt. Diese strukturierten Informationen können vom aufrufenden Programm sehr einfach ausgelesen, transformiert, gefiltert oder an eine andere Web-Ressource weitergeleitet werden. REST-Anhänger sehen darin eine Parallele zum Unix-Konzept, Programme über Pipelines miteinander zu verknüpfen: Die Ausgabe eines Befehls wird zum Input für den nächsten.

Verlinkung wird damit für die Maschinen-zu-Maschinen-Kommunikation genauso wichtig wie für das von Menschen genutzte Web. 

Weiterführende Links

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