Tablet-PC

Acer Iconia W500 im Test

23.07.2011
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Das Acer Iconia W500 ist ein Tablet-Computer, der sich einfach in ein Netbook verwandeln lässt. Der Test zeigt aber: Wer doppelt so viel kann, ist deswegen nicht zweimal so gut.
Acer Iconia Tab W500 im Test
Acer Iconia Tab W500 im Test
Foto: Acer

Das Acer Iconia W500 bedient man über den kapazitiven Bildschirm mit dem Finger. Das ist eigentlich das einzige Tablet-Merkmal des Geräts: Denn die Hardware-Ausstattung mit dem AMD-Prozessor C-50 sowie das installierte Windows 7 Home Premium kennt man eher von Netbooks und Notebooks. Zu einem Laptop lässt sich das Iconia W500 durch eine zusätzliche Tastatur verwandeln, die bei der von uns getesteten Konfiguration mitgeliefert wird. Ohne Tastatur ist es 100 Euro günstiger.
Man steckt den Tablet-Computer auf die Tastatur und schon sieht das Iconia W500 aus wie ein Netbook. Außerdem dient die Tastatur als Docking-Station, die per USB mit dem Iconia verbunden ist. Das Tablet kann dann ihre zusätzlichen Schnittstellen (2x USB 2.0, LAN) nutzen. Wenn das Iconia W500 im Tastatur-Docking steckt, sollte man es auf dem Schreibtisch stehen lassen: Platziert man die Tablet-Tastatur-Kombination beispielsweise auf den Oberschenkeln, wackelt das Tablet beim Tippen deutlich. Weiteres Manko: Anders als ein Netbook-Bildschirm kann man das Tablet im Tastatur-Docking nicht neigen, um den Einblickwinkel zu verändern.

Ausstattung

Durch die Docking-Tastatur besitzt das Iconia W500 mehr Anschlüsse als ein normales Tablet. Am Gerät selbst sitzen beispielsweise noch eine Standard-USB-Buchse und ein HDMI-Ausgang, über den wir im Test problemlos den Bildschirminhalt auf einem externen Monitor wiedergeben konnten. Ebenfalls vorhanden ist ein Einschub für eine SIM-Karte, der auch im Handbuch beschrieben ist: Doch im Einschub sitzt keine Karten-Halterung: Steckt man eine Karte ein, rutscht sie einfach ins Gehäuse durch. Acer hat scheinbar kurz vor Verkaufsstart entschieden, kein UMTS-Modem ins Iconia W500 einzubauen, aber vergessen, den Einschub zu verschließen: Gute Qualitätskontrolle sieht anders aus.
Das Iconia W500 hat 32 GB Speicher in Form einer SSD an Bord, per SD-Karte bekommt man mehr Speicherplatz. Zwei Kameras auf der Vorder- und Rückseite dienen als Schnappschuss- und Internetkamera. Die Bilder sind mäßig, vor allem die lange Auslöseverzögerung störte im Test.

Bedienung

Acer Ring: Auf dem Iconia W500 soll eine touch-optimierte Benuterzoberfläche die Bedienung vereinfachen
Acer Ring: Auf dem Iconia W500 soll eine touch-optimierte Benuterzoberfläche die Bedienung vereinfachen
Foto: Acer

Windows 7 ist für Fingerbedienung nicht ideal – das stellt auch das Acer IconiaW500 unter Beweis: Icons und Menüeinträge sind zu klein, um sie bequem mit dem Finger treffen zu können. Programme reagieren nicht sofort auf die Eingaben. Acer sieht das offenbar ähnlich und installiert Acer Ring, eine Benutzeroberfläche mit touch-optimierten Programmen, zum Beispiel einen Browser oder einer Software für soziale Netzwerke.
Die Bedienung ist trotzdem viel schwerfälliger als auf dem iPad oder vielen Android-Tablets: Der Touch-Browser beispielsweise ruckelt beim Verschieben oder Vergrößern von Webseiten genauso wie der ebenfalls installierte Internet Explorer, einen Zoom durch Doppel-Berührung unterstützt er nicht.
Wie grobmotorisch sich das Iconia W500 verhält, merkt man vor allem am Lagesensor: Beim Drehen des Tablets wird der Bildschirm kurz dunkel, dann baut sich das Bild in zwei bis drei Schritten wieder auf.
Der große – und einzige – Vorteil bei der Bedienung, den das Acer Iconia W500 gegenüber anderen Tablets hat: Durch die Ansteck-Tastatur kann man schnell und bequem Texte eingeben.