TV und Audio

6 HDTV-Kabel-Receiver unter die Lupe genommen

07.06.2012
Von Eugen Schmitz

Test: Platz 1 bis 3

Platz 3: Vantage - VT-1000C

Vantage - VT-1000C
Vantage - VT-1000C
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Bei der Einrichtung des Vantage VT-1000C kommt Freude auf: Die Installation erfolgt problemlos und zügig, anschließend sind die Programmlisten praktisch vorsortiert. Änderungswünsche erfüllt das Gerät mit wenigen Befehlen. Das Bildschirmmenü ist grafisch schön gestaltet, übersichtlich und logisch aufgebaut. Einzig die Bedienung ist stellenweise etwas verzwickt. Praktisch: Über die „Help“-Taste der handlichen Fernbedienung lässt sich ein Hilfetext aufrufen, der die jeweiligen Optionen kurz erklärt. Der elektronische Programmführer (EPG) glänzt mit deutlich lesbarer Schrift und guter Strukturierung. Die Aufnahme von TV-Sendungen auf USB-Datenträger (formatiert in FAT32) ist problemlos möglich, sogar das Umschalten auf einen anderen Sender im gleichen Frequenzband klappte einwandfrei. Aufnahmen speichert der Vantage VT-1000C als TRP-Dateien.

Die kann ein Windows-PC nicht ohne Weiteres lesen. Ein Download-Link für eine kostenlose Testversion der Software DVR Studio HD2 ist auf der Homepage von Vantage zu finden. Praktisch: Der VT1000C spielt viele Multimedia-Dateien ab. Der Vantage-Receiver lieferte im HDTV-Betrieb mit ruckelfreien, detailreichen Fernsehbildern Top-Qualität. Auch normale Programme, die das Gerät von der originalen Auflösung (576i) auf HDTV umrechnete, wirkten nur minimal unscharf. Klanglich gab es keinen Grund zur Klage, solange der Fernsehton über die digitalen Ausgänge geliefert wurde. An den analogen Stereo-Ausgängen gab es zu wenig Bässe und Höhen, es klang mittenbetont und wenig druckvoll.

Positiv: Sehr gute Bildqualität, Bei Aufnahmen Umschalten auf anderes Programm möglich, Einfache Bedienung, Spielt viele Multimedia-Dateien ab
Negativ: Analogton mittenbetont
Testnote: gut 2,31
Preisurteil: günstig
Preis: (unverb.Preisempfehlung des Herstellers) 179 Euro

Platz 2: Octagon - SF1008C SE+ Intelligence

Octagon - SF 1008C SE+Intelligence
Octagon - SF 1008C SE+Intelligence
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Der Octagon SF1008C SE+ Intelligence ist kein einfacher Kabel-Receiver, sondern ein Computer mit der Fähigkeit, Fernsehprogramme zu empfangen – entsprechend umfangreich sind seine Möglichkeiten, (teilweise) entsprechend schwierig die Installation. Kleine Programme (Plug-ins) aus dem Internet erweitern das Gerät um zusätzliche Funktionen. Die Einrichtung von Netzwerk und Download-Server erfolgt aber nicht automatisch, sondern manuell und ist ohne Stöbern in den entsprechenden Internet-Foren eine heikle Aufgabe. Wer die komplizierte Technik in den Griff kriegt, hat ein tolles Gerät: Der Octagon-Receiver spielt dann beispielsweise viele Multimedia-Dateien ab, greift auf Youtube zu und kann TV-Aufnahmen nicht nur auf eine angeschlossene Festplatte, sondern auch direkt ins Netzwerk speichern. Während einer Aufnahme ist auch das Umschalten auf ein anderes Programm im selben Frequenzband möglich (etwa ARD, Arte, ZDF).

Der SF1008C SE+ Intelligence lieferte nicht nur, wie auch die anderen Testkandidaten, HDTV-Bilder in gestochen scharfer Bildqualität. Selbst Fernsehprogramme in normaler Bildauflösung boten viele Details und einwandfreie Qualität. Wer kann, sollte den Fernsehton über digitale Anschlüsse (HDMI, optischer Ausgang) nutzen – die bieten perfekten Klang. Die Tonausgabe über die analogen Cinch-Buchsen klingt eher dumpf; bei hohen Tönen gibt es einen hörbaren Pegelabfall.

Positiv: Bei Aufnahmen Umschalten auf anderes Programm möglich, Aufnahmen ins Netzwerk möglich, Zugriff auf Internetdienste
Negativ: Komplizierte Installation für Plug-ins und Updates
Testnote: gut 2,22
Preisurteil: günstig
Preis: (unverb.Preisempfehlung des Herstellers) 199 Euro

Platz 1: Technisat - TechniStar K1

Technisat - TechniStar K1
Technisat - TechniStar K1
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Das Bildschirmmenü des Technisat Technistar K1 ist logisch aufgebaut, die große Schrift erleichtert die Bedienung. Der Sendersuchlauf sortiert die aufgespürten Programme sinnvoll vor. Die Sender lassen sich recht einfach etwa nach dem Schema der eigenen TV-Zeitschrift oder in Favoritenlisten abspeichern. Der Elektronische Programmführer (EPG) informiert bis zu sieben Tage im Voraus. Mit einer angeschlossenen USB-Festplatte ermöglicht der Technisat-Receiver zeitversetztes Fernsehen oder Aufnahmen. Zum Herausschneiden oder Überspringen von Werbung kann man von Hand Marker setzen. Auch Fotos (aber nur in schlechter Qualität), MP3-Musik und MPEG-Videos lassen sich über USB abspielen. Über seinen Netzwerkanschluss kann der Technistar K1 die aufgenommenen Filme auch auf den Computer übertragen, oder er lässt sich übers Internet per Smartphone-App von unterwegs aus programmieren.

Technisch gab’s nur wenig zu meckern: Der Receiver von Technisat bot exzellente technische Daten. Hoch aufgelöste Fernsehprogramme (HDTV) präsentierte der Technisat Technistar K1 in stabilen, sehr detailreichen Bildern. Auch normale TV-Signale zeichnete er überraschend scharf, sauber skaliert und ohne Artefakte oder andere Bildfehler. Die digitale Klangqualität ist exzellent. Kleine Kritik am Rande: Der Analogausgang hat einen minimalen Pegelabfall im Bassbereich, der aber nur beim Abspielen von Musik in hoher Qualität an einer guten Hi-Fi-Anlage hörbar ist.

Positiv: Sehr gute Bildqualität, Einfache Bedienung, Einschub für CI und CI+, Netzwerk-Anschluss
Negativ: Bei Aufnahmen kein Umschalten auf anderes Programm möglich
Testnote: gut 2,11
Preisurteil: günstig
Preis: (unverb.Preisempfehlung des Herstellers) 200 Euro

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt.