Ratgeber Hardware

3D-Videos und -Bilder selber erstellen

21.06.2011
Spätestens seit dem Kinofilm „Avatar“ ist 3D bei TV und Computer schwer im Kommen. Wir zeigen, wie Sie ansehnliche 3D-Bilder und -Videos mit Kamera und PC selber machen können.

James Cameron hat mit seinem Fantasy-Film „Avatar“ einen wahren 3D-Boom ausgelöst: Viele aktuelle Fernseher und PC-Bildschirme können dreidimensionales Material wiedergeben. Das kommt entweder in Form von 3D-Kinofilmen auf Blu-ray-Disc – etwa „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ oder „Resident Evil: Afterlife“ – oder als PC-Spiele wie „Metro 2033“ und „Mafia 2“ direkt aus dem Computer, bei dem die Grafikkarte den Tiefeneffekt berechnet. Doch es muss nicht immer gekauftes 3D-Material sein. Mit der passenden Hardware machen Sie 3D-Filme und -Fotos leicht selber.

Praktisch, aber teuer: Digitalkameras für 3D-Bilder

Der einfachste und schnellste Weg, dreidimensionale Fotos und Videos selber herzustellen, führt über eine 3D-Digitalkamera. Die Fujifilm Real 3D W3 für 449 Euro besitzt zwei Objektive und zwei 10-Megapixel-Sensoren für stereoskopische Fotos im MPO-Format. 3D-Videos nimmt sie mit 1280 x 720 Bildpunkten und 24 Bildern pro Sekunde als 3D-AVI auf. Der 8,9 Zentimeter große Bildschirm zeigt die Aufnahmen dreidimensional an, ohne dass Sie eine Spezialbrille brauchen: Fujifilm gelingt dies durch eine so genannte Lentikularfolie, auf der sich mikroskopisch kleine Linsen befinden. Diese geben das Bild aus dem rechten und linken Blickwinkel betrachtet wieder. Jedes Auge nimmt das für sich bestimmte Bild wahr, wodurch das Gesamtbild dreidimensional wirkt.

Fertigen echte 3D-Aufnahmen an: die Digitalkamera Fujifilm Real 3D W3, das Panasonic-Objektiv H-FT012 und der Panasonic-Camcorder HDC-SDT750.
Fertigen echte 3D-Aufnahmen an: die Digitalkamera Fujifilm Real 3D W3, das Panasonic-Objektiv H-FT012 und der Panasonic-Camcorder HDC-SDT750.

Besitzer einer Panasonic Lumix DMC-G2 oder DMC-GH2 können diese Kamera mit dem 3D-Objektiv H-FT012 für 279 Euro bestücken. Die Linse arbeitet mit einer 12,5-Millimeter-Festbrennweite und einer Lichtstärke von F12. Dieser hohe Blendenwert ist die Voraussetzung für die bei 3D-Fotos gewünschte Tiefenschärfe. Sie befestigen das 2,5 Zentimeter tiefe H-FT012 wie jedes andere Objektiv am Bajonettanschluss der G2 oder GH2. Seine Naheinstellgrenze liegt bei 60 Zentimetern. Die dreidimensionalen Bilder landen als MPO-Datei auf der Speicherkarte. Das Drehen von Videos ist mit dem Objektiv aber nicht möglich.

Für 3D-Videos hat Panasonic den Camcorder HDC-SDT750 für 1399 Euro im Sortiment. Er verwendet eine abnehmbare 3D-Vorsatzlinse mit 58 Millimetern Brennweite und einer Lichtstärke von F3,2. Den optimalen Abstand zum Motiv gibt Panasonic mit 1,5 Metern an. Die 3D-Filme werden mit dem Side-by-side-Verfahren in einer Auflösung von 960 x 1080 Bildpunkten mit 25 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet. Die Aufnahmen legt der Camcorder im AVCHD-Format als MTS-Datei ab.

Sony hat in den beiden Kompaktkameras Cybershot DSC-WX5 (319 Euro) und DSC-TX9 (329 Euro), den Systemkameras Alpha NEX-3 und NEX-5 sowie den digitalen Spiegelreflexmodellen Alpha A580, SLT-A33 und SLT-A55 einen „3D-Schwenkpanorama“-Modus eingebaut. Er fertigt während eines Schwenks bis zu 100 Bilder aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Diese Einzelbilder werden vom Bildprozessor analysiert und zu einem stereoskopischen Bild im MPO-Format zusammengesetzt.