CIO-Agenda und IT-Trends von IDC

2016 wird für CIOs ein Wendepunkt

19.01.2016
Von   
Lynn Thorenz ist Director Research & Consulting, IDC Deutschland und Schweiz.

6. Rationalisierung

In 2016 werden 75 Prozent der CIOs neue Rationalisierungsinitiativen starten, um die IT-Landschaft zu vereinfachen und Innovation zu ermöglichen. Während in den vergangenen zehn Jahren vor allem die Rationalisierung der Applikationen und der Infrastruktur im Vordergrund standen, rücken nun die Daten und Informationen in den Mittelpunkt der Aktivitäten. In Zeiten der digitalen Transformation, in der Daten ein kritisches Asset darstellen, kann die Rationalisierung der Ansätze zur Datengewinnung den ökonomischen Nutzen immens steigern.

Aktuell werden die enormen Datenschätze in den Unternehmen kaum genutzt, da die IT gar nicht die Möglichkeiten hat. Ein erster Schritt ist es, die Daten mit dem größten Wert zu identifizieren und vom Rest zu trennen. Die Rationalisierung ist ein dringender Schritt, um die steigende IT-Komplexität in den Griff zu bekommen. Die Nutzung von IaaS-Lösungen bietet dazu einen guten Ansatz.

Frage 2: Was wird der auffälligste, größte Aufsteiger und was der größte Absteiger 2016?

Im Rahmen der digitalen Transformation gibt es zwei wesentliche Aufsteiger: Zum einen Software-Development-Kapazitäten und zum anderen der Denkansatz "Kunde ist König". Unternehmen, die eine Strategie zur digitalen Transformation verfolgen, werden bis 2018 ihre Software Development Kapazitäten mehr als verdoppeln. Die Fähigkeit, neue strategische Apps und Services zu kreieren, wird für eine erfolgreiche digitale Transformation entscheidend sein.

Der Kunde rückt in den Mittelpunkt: Bis 2018 werden 80 Prozent der B2C und 60 Prozent der B2B Unternehmen ihren digitalen Auftrifft umfassend überholen, um mehr Kunden über mehr Kanäle zu unterstützen.

Absteiger Mobile und Social Business

Als Absteiger bleibt weiterhin Mobile und Social Business zu betrachten. BYOD ist bereits Realität und die Unternehmen haben mit Mobile Device Management, Mobile Application Management und Mobile Content Management relativ schnell Lösungsansätze und Tools an die Hand bekommen, um bei der Nutzung von mobilen Endgeräten wieder die Initiative zu übernehmen, auch wenn die Umsetzung noch nicht abgeschlossen ist und noch viele Hürden zu überwinden sind.

Mit Social Business tun sich viele Unternehmen nach wie vor allem in Deutschland schwer, wenn auch ohne Frage die Digitalisierung der Marketingaktivitäten ganz oben auf der Agenda des CMO steht. Zum einen suchen sie nach passenden Einsatzszenarien für ihr Unternehmen oder ihre Branche und zum anderen ist die Zahl der Angebote nach wie vor überschaubar.

Frage 3: Was wird in den kommenden Jahren der größte Aufsteiger werden? Wird es einen Überraschungsaufsteiger geben?

Kognitive Systeme haben sich zwar bereits als unerlässliches Hilfsmittel in Firmen etabliert, die mit einer Flut von Daten operieren. Dieser Bereich wird aber in den kommenden drei Jahren drastisch zulegen. Die Unternehmen werden in diesem Jahr laut den Prognosen über eine Milliarde Dollar für kognitive Software-Plattformen ausgeben. IDC erwartet, dass über die Hälfte der Entwicklerteams bis 2018 kognitive Services in ihre Apps integrieren werden, um ihre Daten-Pipelines zu nutzen und um kundenspezifische Personalisierungen weiter zu verbessern. Aktuell nutzt gerade ein Prozent der Entwickler diese Möglichkeit.

IDC Top-10-Prognosen für 2016

  1. Digitale Transformation: Bis 2018 werden ca. 35 Prozent des IT- Budgets zum Aufbau neuer digitale Geschäftsmodelle aufgewendet.

  2. Cloud-First: Bis 2018 wird mindestens die Hälfte der IT-Ausgaben Cloud-basiert sein.

  3. Bis 2017 werden 80 Prozent der CIOs weltweit ein "Data Transformation & Governance Framework" initiieren, Informationen werden zum Wettbewerbsvorteil.

  4. IoT: Bis 2018 werden sich die Anzahl an vernetzten Geräte auf mehr als 22 Milliarden verdoppeln wird.

  5. Im nächsten Jahr werden 70 Prozent der IT-Abteilungen ihren Ansatz beim Thema IT-Sicherheit verändern: Weg von "Schützen und Verteidigen" hin zu "Eindämmen und Kontrollieren".

  6. Im Jahr 2016 werden 75 Prozent der CIOs neue Rationalisierungsinitiativen starten, um die IT-Landschaft zu vereinfachen und Innovation zu ermöglichen

  7. Bis 2018 werden Unternehmen ihre Software Development Kapazitäten mehr als verdoppeln.

  8. Bis 2018 werden 80 Prozent der B2C und 60 Prozent B2B Unternehmen ihren digitalen Auftrifft umfassend überholen.

  9. "Cognitive Everything": bis 2018 werden über die Hälfte der Entwicklerteams kognitive Services in ihre Apps integrieren.

  10. No mobile, no way: Die Ausgaben für Mobility werden Ende 2018 mit ca. 40 Prozent ihren höchsten Anteil am IT Budget erreichen.