Seit Analysten den Terminus Enterprise-Content-Management (ECM) erschufen, um dem bisherigen Dokumenten-Management eine weitergehende Bedeutung zu geben, wird philosophiert, welche Produktgruppen jenseits der klassischen Software für Archivierung und Dokumentenverwaltung dazugehören.
Ebenso fällt es schwer, verlässliche Marktzahlen beizubringen, da die Herstellerlandschaft insbesondere hierzulande extrem fragmentiert ist und viele, die sich selbst als ECM-Anbieter bezeichnen, nicht börsennotiert sind. Hinzu kommt, dass Produkte über indirekte und direkte Vertriebskanäle gehen, so dass sich die Umsätze oft schwer zuordnen lassen (siehe zur bisherigen Marktentwicklung auch den Beitrag "2007: Der Markt für Enterprise-Content-Management- vom Hype zur Lebensader").
Hersteller |
Umsatz 2007 (in Millionen Dollar) |
Marktanteil 2007 (in Prozent) |
Open Text |
88,4 |
31,8 |
IBM |
72,0 |
25,9 |
EMC |
26,0 |
9,3 |
Interwoven |
10,3 |
3,7 |
Microsoft |
3,4 |
1,2 |
Vignette |
2,9 |
1,1 |
Oracle |
1,0 |
0,3 |
Andere |
74,1 |
26,6 |
Gesamtmarkt |
278,0 |
Marktvolumen schwer zu schätzen
Die Berater von Zöller und Partner hatten es letztes Jahr dennoch mit einer Berechnung für den deutschsprachigen Markt versucht. Auf Basis der Umsatzzahlen der Hersteller beziehungsweise Schätzungen (das Unternehmen fragt in seinen Ausschreibungen regelmäßig die Umsatzzahlen über die vergangenen drei Jahre ab) ergab sich für 2007 ein Gesamtvolumen von 1,2 Milliarden Euro, das man laut Geschäftsführer Bernd Zöller mittlerweile auf etwa 1,5 Milliarden Euro nach oben revidiert hat. Nur ein Teil davon sind Lizenzeinnahmen, denn die meisten Hersteller erzielen mehr als die Hälfte ihrer Umsätze mit Wartung und Support. Hinzu kommen zu einem "nicht unerheblichen Umsatzanteil" Projektdienstleistungen.
Zahlen zum deutschen Markt liefern zudem die Analysten von Gartner (siehe Tabelle "Der ECM-Markt"). Trotz der geschilderten Schwierigkeiten kommen sie zu einem klaren Ranking für 2007, nach dem Open Text die Nummer eins nach Lizenzumsatz war (kürzlich kaufte der Hersteller den Posteingangsspezialisten Captaris). Zugleich fällt der Softwareanteil am Gesamtumsatz mit 278 Millionen Dollar (etwa 175 Millionen Euro) noch wesentlich geringer aus als nach den Schätzungen von Zöller und Partner.