3: Langfristig sparen und IT-Altsysteme bereinigen
IT-Altsysteme abzulösen und abzustellen ist eine Aufgabe, die nicht erst seit der Wirtschaftskrise auf die Agenda der CIOs gehört. Nichtsdestotrotz bietet der aktuelle Konjunktureinbruch eine Gelegenheit, die strukturellen Fehlentwicklungen der Vergangenheit zu korrigieren. Die Fachbereiche sind angesichts des Kostendrucks offen für Alternativen zum Betrieb der Altsysteme. Die Zeit ist günstig, die laufenden Applikationen auf ihre Auslastung zu prüfen. Wo möglich, sollten in die Jahre gekommene Installationen durch moderne oder innovative Techniken ersetzt werden, damit sie die IT-Betriebskosten dauerhaft entlasten.
In diesem Zusammenhang spielen Cloud Computing und Software as a Service (SaaS) eine wichtige Rolle. Die einfachste Form des Cloud Computing ist beispielsweise, Internet-basierende E-Mail-Dienste von externen Dienstleistern betreiben zu lassen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis im Internet und auf mobilen Endgeräten etablierte Formen des Social Computing (etwa Videoconferencing, Mobile Apps, Portals, Corporate Social Networks) ihren Weg in die Unternehmenswelt finden. SaaS ist für Unternehmen interessant, weil sie sich damit vom laufenden Betrieb und der Pflicht zu ständigen Versionswechseln befreien können. Wird die monatliche Gebühr nutzungsabhängig gestaltet, reduzieren sich in Phasen geringer Auslastung auch die Kosten. Cloud Computing und SaaS können das Ende traditioneller Lizenz- und Hosting-Modelle bedeuten.
Die Unternehmen scheinen dabei auf gutem Weg. Die Bearingpoint-Umfrage zeigt, dass bereits knapp die Hälfte der Befragten (44 Prozent) damit begonnen hat, ihre IT-Altsysteme abzulösen. Das IT-Business Alignment, also die regelmäßige Ausrichtung der IT an der Unternehmensstrategie, steckt jedoch noch in den Kinderschuhen: Nur 18 Prozent der CIOs von Industrieunternehmen stimmen IT-Maßnahmen immer mit den Fachabteilungen ab. In der Finanzbranche und im öffentlichen Sektor geschieht dies noch seltener.
Fazit: Die Mixtur ist entscheidend
Insgesamt zeigt die Erhebung erste Ergebnisse im kurz- und langfristigen Kostensparen. Doch für eine Entwarnung ist es zu früh. Der Handlungsdruck wird CIOs und IT-Verantwortliche auch durch das Jahr 2010 begleiten. Nahezu drei Viertel der Befragten (71 Prozent) erwarten, dass die bisherigen Maßnahmen gar nicht oder nur teilweise ausreichen, um die Krise zu überwinden. Entscheidend ist die richtige Kombination der Vorhaben. Besonders optimistisch sehen solche CIOs in die Zukunft, die ein Bündel aus kurz- und langfristigen Aktivitäten geschnürt haben. Unter den pessimistischen IT-Entscheidern hat nur jeder Fünfte die richtige Mixtur aus schnellen und nachhaltigen Sparmaßnahmen gestartet. (jha)
Die Studie steht unter www.bearingpoint.de/cio-snapshot zum kostenfreien Download bereit.