Rückblick:

Gewinner und Aufsteiger des Jahres 2008


 
10/11
Nicholas Carr : Die interne IT wird überflüssig
Erneut hat Nicholas Carr die IT-Branche aufgerüttelt: In seinem im Januar 2008 erschienenen Buch "The Big Switch: Rewiring the World, from Edison to Google" beschreibt der Autor ein Szenario, in dem die gesamte Unternehmens-IT von wenigen Personen gesteuert werden kann. Die internen IT-Abteilungen werden weitgehend überflüssig, so der Publizist. Die IT-Versorgung übernähmen künftig Dienstleister mit großen Rechenzentren, die viel wirtschaftlicher arbeiten könnten. Aus Carrs Sicht sind IT-Fachleute ohnehin nur "Commodities". Genau wie Rechner-, Speicher- und Netzsysteme sowie der größere Teil der Anwendungen unterschieden sich ihre Tätigkeiten kaum noch voneinander - egal, in welchem Unternehmen. Die individuell installierten Systeme werden laut Carr allenfalls zu 25 bis 50 Prozent ausgelastet, der Rest liege brach und koste nur Geld. Unter anderem benötigten die unternehmenseigenen Rechenzentren insgesamt deutlich mehr Strom, als für den Betrieb einiger weniger "IT-Versorger" notwendig wäre. Carr hatte schon vor fünf Jahren mit der These "IT doesn´t matter" heftige Diskussionen ausgelöst, als er den strategischen Wert der Informationstechnik bestritt. Zwar äußerten sich Experten weltweit äußerst skeptisch zu seinen Thesen, doch Carr erzielte erneut hohe Aufmerksamkeit und einen schönen Verkaufserfolg für sein neues Buch.