Die Verlierer und Pannen des Jahres 2008


 
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Qimonda vor dem Aus
Krisen kennt der DRAM-Hersteller Qimonda zur Genüge. In dem volatilen Geschäft mit Speicherbaustein sind schlechte Zeiten die Regel. Doch seit November sind die Probleme existentiell. Die stetig fallenden DRAM-Preise bescherten Qimonda mehrere Quartale in Folge Verluste, das Management zeigte die üblichen Reflexen und strich 3000 der insgesamt 13 000 Stellen. Dramatisch ist die Entwicklung, weil die anhaltenden Verluste auch den Mutterkonzern Infineon gefährden. Der mag die Defizite nicht mehr ausgleichen und sucht nach einem Käufer für die Speichertochter. Angeblich gibt es Interessenten. Parallel dazu bemüht sich Qimonda um Staatshilfe. Das Land Sachsen – in Dresden liegt das größte Wert – zeigte sich hilfsbereit und bot dem Unternehmen Mitte Dezember eine Darlehen in Höhe von 150 Millionen Euro mit der Auflage an, Infineon müsse die gleiche Summe beisteuern. Der Chipkonzern lehnte mit der Begründung ab, ein solcher Geldbetrag übersteige seine finanziellen Möglichkeiten. Sollte kein finanzkräftigen Investor mehr einsteigen, droht im kommenden März die Insolvenz.