Modular und ab Werk netzwerkfähig

Zenith: 35 neue Rechner vom Notebook bis zum Server-Tower

19.06.1992

PARIS (CW) - Zenith Data Systems hat auf einen Schlag 35 neue IBM-kompatible PCs vorgestellt, die sich durch ihren modularen Aufbau leicht mit schnelleren Prozessoren und größeren Festplatten ausrüsten lassen sollen.

Zur neuen Rechner-Armada des Bull-Tochterunternehmens gehören acht Server (486DX-Computer mit Taktraten von 33 oder 50 Megahertz), 19 Tischrechner (386SX/25 Megahertz bis 486SX/20 Megahertz), vier 386- und vier 386SX-Notebooks. Die meisten Systeme sind laut Hersteller schon ab Werk mit Ethernet-Anschlüssen ausgestattet.

Neben den neuen Systemen, hat Zenith fünf VGA-Bildschirme mit Bilddiagonalen von 14 und 17 Zoll in das Angebot aufgenommen. Eine Tabelle mit näheren Angaben zur Ausstattung und den Preisen der 40 neuen Produkte bringen wir der nächsten Ausgabe.

Vier Vorzüge würden die neuen Zenith-Rechner gegenüber Konkurrenzprodukten auszeichnen, erklärte Enrico Pesatori, President und Chief Executive Officer von Zenith, vor rund 150 europäischen Fachjournalisten in Paris: Alle Geräte ließen sich leicht mit leistungsfähigeren Erweiterungen ausbauen, die meisten Maschinen seien von vornherein netzwerkfähig, und alle Produkte habe man mit besonderem Augenmerk auf die Anwenderfreundlichkeit entwickelt, wozu auch ein modernes Industriedesign beitrage.

Zur Modularität der neuen Geräte sagte Pesatori: "Nach fünf Jahren ist ein PC technisch überholt, obwohl die Lebensdauer des Geräts noch nicht abgelaufen ist." Viele Kunden hätten sich deshalb die Möglichkeit gewünscht, die Geräte auf dem neuesten technischen Stand zu halten. Bei den vorgestellten Rechnern könne man deshalb einfach und schnell den Speicher erweitern, größere Festplatten einbauen und schnellere Prozessoren einsetzen, so der Zenith-Chef.

Bei den Notebooks ließen sich sogar die schwarzweißen Displays durch Farbdisplays ersetzen. Die Aufrüstung sei in den meisten Fällen so einfach, daß sie der Anwender selbst vornehmen könnte, versicherte Pesatori.

MS-DOS und Window 3.1 bereits auf der Festplatte

Eingebaute Ethernet-Steckkarten bei allen Modellen außer den 386SX-Notebooks und bereits auf der Festplatte vorhandene Netzwerk-Shells der wichtigsten Hersteller (Microsoft LAN-Manager, Novell Netware und Banyan Vines) ermöglichten es, die Systeme an ein Netz anzuschließen, sobald sie ausgepackt seien, hieß es bei der Vorführung, der Produkte.

Zur Bedienerfreundlichkeit soll beitragen, daß MS-DOS und Windows 3.1 bereits im Werk auf der Festplatte installiert werden.

Der Frage, warum die Rechner nicht mit OS/2 2.0 ausgestattet würden (Zenith und Bull arbeiten eng mit IBM zusammen), wichen die Manager der beiden Unternehmen aus.

Auf Kritik stieß bei vielen Journalisten die Gestaltung der Produkte, die Frog-Design, die Firma von Hartmut Esslinger, entwickelt hat. Bemängelt wurde vor allem, daß den Notebooks ein eingebauter Trackball fehlt und den Tischrechnern kabellose Tastaturen sowie Mäuse - dies stände im Gegensatz zur versprochenen Ergonomie und Anwenderfreundlichkeit der Produkte.

Ein weiterer Stein des Anstoßes war, daß die Designer die Gehäuseoberfläche der Rechner und der Bildschirme mit vielen kleinen, waffelartigen quadratischen Vertiefungen versehen haben.