XP-Prognosen der Auguren

27.11.2001
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Pünktlich zum Launch von Windows XP wartete auch Gartner mit einer Prognose zur weiteren Entwicklung des PC-Marktes auf. Demnach soll im kommenden Jahr vor allem bei privaten Konsumenten in Sachen XP-Verkäufe die Post abgehen. 87 Prozent aller Windows-Desktops werden laut Gartner mit der entsprechenden "Home"-Edition vorkonfiguriert sein, Windows "XP Professional" wird indes nur bei 16 Prozent aller Rechner zum Einsatz kommen. Der Grund, weswegen sich das neue Microsoft-Betriebssystem innerhalb der Unternehmens-DV zunächst nur zögerlich verbreiten wird, liegt auf der Hand und wurde bereits im Vorfeld des XP-Launches ausgiebig diskutiert.

Viele Anwender haben erst vor kurzem auf die Windows-2000-Plattform migriert, vielerorts ist auch noch Windows 98 beziehungsweise NT im Einsatz. Zwingende Gründe für einen erneuten, schnellen Releasewechsel gibt es aus Sicht der Unternehmenskunden kaum. Im Gegenteil: 41 Prozent aller Windows-PCs, die 2002 an Unternehmen ausgeliefert werden, dürften der Gartner-Tochter Dataquest zufolge unter Windows 2000 laufen. Summa summarum sind die Prognosen von Gartner trotzdem etwas optimistischer als die Stimmen, die in unmittelbarer Folge der Terroranschläge an 11. September laut wurden. Analysten der Investmentbank Merill Lynch hatten seinerzeit dem ohnehin schon schwachen PC-Markt quasi einen Übergang in den freien Fall vorhergesagt. Windows XP werde den dramatischen Abwärtstrend in keiner Weise aufhalten können, hieß es. Auch Gartner/Dataquest blieb jetzt vom Grundsatz her pessimistisch und erwartet für das vierte Quartal einen Rückgang der weltweiten PC-Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent.