Review

Xiaomi 13T Pro im Test

15.10.2023
Von Anyron Copeman und
Wenn Dennis nicht gerade ein Smartphone testet oder ein Youtube-Video abdreht, ist er im Fitnessstudio oder in den Alpen beim Motorradfahren (Sommer) oder Snowboarden (Winter) zu finden – Sport gehört für ihn einfach zum Leben dazu. Nicht zu vergessen ist seine Reiseleidenschaft, er fühlt sich vor allem in den USA gut aufgehoben – zumindest für eine gewisse Zeit.

Kameras und Video

  • Beeindruckende 50-Megapixel-Hauptkamera und 20-Megapixel-Selfie-Kamera

  • Ordentliches 50-Mp-Teleobjektiv

  • Nicht die beste 12-Mp Ultraweit-Cam

Wie sein Vorgänger hat auch das Xiaomi 13T Pro drei rückwärtige Kameras. Aber es gibt eine Menge Änderungen im Vergleich zum letzten Jahr.

Erstens wurde der 200-Megapixel-Hauptsensor, der für Schlagzeilen sorgte, durch einen viel gewöhnlicher klingenden 50-Megapixel-Sensor ersetzt. Doch die meisten Besitzer eines 12T Pro werden wohl keine 200-Megapixel-Aufnahmen gemacht haben, die nämlich mit rund 50 bis 70 MB wirklich viel Speicherplatz einnehmen und einige Sekunden benötigen, bis das Foto im Kasten ist.

Foto: Anyron Copeman / Foundry

Der Standardmodus verwendet ein Verfahren namens Pixel Binning, um vier Pixel zu einem zu kombinieren und ein 12,5-Megapixel-Bild zu erzeugen, was auch beim 13T Pro der Fall ist. Und all diese zusätzlichen Megapixel haben die Qualität der Fotos nicht merklich verbessert, es sei denn, man möchte stark heranzoomen.

Für die meisten Menschen ist dieses neue Kamerasystem vielseitiger. Der Hauptsensor ist nach wie vor in der Lage, bei guten Lichtverhältnissen großartige Aufnahmen zu machen, bietet einen beeindruckenden Dynamikbereich und kann die Belichtung gut steuern. Er eignet sich besonders gut für Landschaftsaufnahmen. Mir hat besonders gut gefallen, wie das Hauptobjektiv bei meinen Testaufnahmen den dramatischen Himmel eingefangen hat.

Natürlich könnten Sie versucht sein, das Ultraweitwinkelobjektiv für diese Aufnahmen zu verwenden. Die Kamera hat jetzt 12 Megapixel, obwohl es beim Wechsel zu diesem Sensor immer noch einen großen Qualitätsabfall gibt. Im Vergleich zum Hauptsensor sind die Bilder merklich weicher und detailärmer.

Die Ultraweitwinkel-Cam ist zwar immer noch brauchbar, ich würde sie aber nicht verwenden, wenn ich wirklich die beste Qualität haben möchte. Aber für den persönlichen Gebrauch oder das Posten in sozialen Medien ist es gut geeignet.

Besonders gut gefallen mir die dramatischen Himmelsbilder, die das Hauptobjektiv bei meinen Testaufnahmen eingefangen hat

Der größte Schritt nach vorn ist jedoch das 50-Megapixel-Teleobjektiv. Der optische Zoom vergrößert zwar nur 2-fach, aber die Qualität bleibt bis zum 5-fachen Zoom sehr gut. Ich würde nicht empfehlen, in die Nähe der maximalen 20-fachen Vergrößerung zu gehen, obwohl Text aus der Entfernung immer noch lesbar sein kann.

Wenn man alle drei Objektive verwendet, kann man zwischen "Leica Vibrant" und "Leica Authentic" wählen. Ich habe bei den meisten meiner Kameratests den letzteren Modus verwendet, der naturgetreue Aufnahmen und im Allgemeinen realistische Farben bietet. Der Modus "Lebendig" sorgt jedoch dafür, dass die Bilder gesättigt und kontrastreich aussehen, sodass eine Nachbearbeitung oft überflüssig ist, wenn man diesen Look mag.

Bei der 20-Megapixel-Selfie-Kamera gibt es keine Auswahl, aber sie ist sehr beeindruckend. Man kann detailreiche, gut belichtete Selfies erwarten, und der Porträtmodus bietet eine ordentliche Hintergrundunschärfe. Letzterer ist auch auf der hinteren Hauptlinse verfügbar, obwohl sie manchmal mit der Kantenerkennung kämpft.

Der Nachtmodus ist ebenfalls softwarebasiert, aber er hellt Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen gut auf, ohne dass Details verloren gehen.

Auf der Videoseite können Sie mit bis zu 8K bei 24 Bildern pro Sekunde aufnehmen, aber die Standardeinstellung von 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde ist für die meisten Nutzer ausreichend. Die Detailgenauigkeit ist auch für den gelegentlichen Gebrauch ausreichend und der optische Bildstabilisator (OIS) am Hauptobjektiv sorgt dafür, dass die Aufnahmen auch unterwegs relativ ruhig bleiben.

Software und Apps

  • MIUI 14 gegenüber Android 13

  • Immer noch frustrierend in der Bedienung

  • 5 Jahre Sicherheitsupdates

Das 13T Pro läuft mit Android 13, aber mit Xiaomis MIUI 14 Nutzeroberfläche darüber. Und wenn Sie noch nie ein Xiaomi-Handy benutzt haben, wird das ein ziemlicher Schock für Sie sein. Obwohl alle Google-Apps und Kernfunktionen wie der Discover-Feed beibehalten wurden, sieht MIUI ganz anders aus und fühlt sich anders an als Pixel- oder sogar Samsung-Geräte.

Tatsächlich hat es mehr Gemeinsamkeiten mit Apples iOS. Genau wie auf dem iPhone ermöglicht ein Wischen nach unten auf der rechten Seite des Bildschirms den schnellen Zugriff auf eine Reihe von allgemeinen Einstellungen. Auf der linken Seite finden Sie Ihre Benachrichtigungen.

Foto: Anyron Copeman / Foundry

Durch die Aufteilung in zwei Bereiche wirkt alles weniger überladen. Ich wünschte, ich könnte das auch für den Rest von MIUI sagen.

Leider hat Xiaomi beschlossen, Dutzende Apps vorzuinstallieren, die Sie vielleicht gar nicht wollen. Darunter Amazon, Facebook, Spotify, LinkedIn, Netflix und Booking.com. Das ist zwar frustrierend, aber man kann sie wenigstens leicht deinstallieren.

Das gilt jedoch nicht für viele von Xiaomis eigenen Apps, wie Cleaner, Themes und Security. Am besten ignorieren Sie diese einfach und vergessen, dass sie da sind.

Neben dem grellen Farbschema und dem verwirrenden Einstellungsmenü sind die zusätzlichen Apps die größte Frustration von MIUI.

Das Xiaomi 13T Pro wird vier Jahre lang Android-Versions-Updates und fünf Jahre lang Sicherheits-Updates erhalten. Das bedeutet, dass Sie das Handy bis 2028 sicher weiter nutzen können, was ausgezeichnet ist.

Akkulaufzeit & Aufladen

  • 5000-mAh-Akku

  • Mittelmäßige Akkulaufzeit

  • Superschnelles Aufladen mit 120 Watt

Xiaomi hat das 13T Pro mit einem 5000-mAh-Akku ausgestattet. Das ist eine anständige, wenn auch unauffällige Kapazität heutzutage, und dasselbe gilt für die Akkulaufzeit.

Um es klar zu sagen: Die meisten Nutzer können mindestens einen Tag mit einer vollen Ladung auskommen. Aber nach meiner Erfahrung werden Sie gegen Ende eines anstrengenden Tages Warnungen über einen schwachen Akku erhalten.

Foto: Anyron Copeman / Foundry

Es ist leicht, die 144-Hertz-Bildwiederholrate oder den Dimensity 9200+ Chip dafür verantwortlich zu machen, aber die Akkulaufzeit war auch bei dem mit 120 Hert und Snapdragon 8+ Gen 1 ausgestatteten Xiaomi 12T Pro nicht besonders beeindruckend. Vielleicht muss der Akku bei einem so großen, leistungsstarken Handy einfach noch größer sein, aber das wiederum würde das Gewicht erhöhen.

Eine Zeit von acht Stunden und 15 Minuten im PCMark-Akkutest (der die reale Nutzung bei einer Helligkeit von 200 cd/m² simuliert) sollte kein Grund zur Sorge sein, aber es gibt viele Handys mit einer besseren Akkulaufzeit.

Allerdings können nur wenige Mittel- und Oberklasse-Handys mit dem 13T Pro bei den Ladegeschwindigkeiten mithalten. Es unterstützt kabelgebundenes Laden mit 120 Watt. Das erforderliche Ladegerät ist im Lieferumfang enthalten (was heutzutage nicht selbstverständlich ist). Aus dem Stand habe ich 59 Prozent in 15 Minuten und eine volle Ladung in einer halben Stunde erreicht.

Das ist äußerst beeindruckend. Dass das Handy nicht kabellos laden kann, habe ich nicht vermisst. Aber manche Nutzer eventuell schon.

Preis und Verfügbarkeit

Das Xiaomi 13T Pro kostet 799,90 Euro UVP für 12 GB RAM und 256 GB Speicher. Die 512-GB-Version kostet 899,90 Euro UVP. Darüber hinaus gibt es noch eine Variante mit 1 TB Speicher, zusätzlich gibt es 16 GB RAM.

Das ist ein sehr fairer Preis. Und Sie zahlen keinen großen Aufpreis im Vergleich zum regulären Xiaomi 13T, das mit 256 GB Speicher 649,99 Euro kostet. Aber es ist schwer, es gegenüber dem Google Pixel 7 Pro zu empfehlen.

Sollten Sie das Xiaomi 13T Pro kaufen?

Im Gegensatz zu vielen anderen Handys ist das Xiaomi 13T Pro ein deutliches Upgrade gegenüber seinem Vorgänger.

Der neue Flaggschiff-Chipsatz von MediaTek liefert eine erstklassige Leistung, vordergründig zusammen mit dem starken 144-Hertz-OLED-Display.

Der Tausch der Makrokamera gegen ein Teleobjektiv macht die Kameras vielseitiger. Und Sie erhalten jetzt eine IP68-Einstufung für Wasser- und Staubresistenz.

Doch trotz der hervorragenden 120-Watt-Schnellladefunktion ist die Akkulaufzeit etwas enttäuschend. Außerdem müssen Sie sich mit den Macken von MIUI abfinden, auch wenn Xiaomis Update-Versprechen mittlerweile sehr beeindruckend ist.

Insgesamt kann man aber sagen, dass das Xiaomi 13T Pro wohl die beste Hardware von allen Handys zu diesem Preis bietet.

Specs

Android 13 w/ MIUI 14
6,67 Zoll, 1220 × 2712 Pixel OLED-Display, Gorilla Glass 5
Adaptive 144 Hz Bildwiederholfrequenz, 480 Hz Touch-Sampling
Fingerabdrucksensor im Display
MediaTek Dimensity 9200+ Chipsatz
12/16 GB RAM
256 GB/512 GB/1 TB nicht erweiterbarer UFS 4.0-Speicher
5000 mAh Akku
120 W kabelgebundenes Laden
50 Mp f/1.9 Hauptkamera
50 Mp f/2.9 Telekamera
12 Mp f/2.4 Ultraweitwinkel
20 Mp f/2.2 Frontkamera
5G
Wi-Fi 7
Bluetooth 5.4
Dual-Lautsprecher
Ab 162,2 x 75,7 x 8,49 Millimeter
Ab 200 Gramm
Dieser Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation Techadvisor und wurde ins Deutsche übernommen und angepasst.

(PC-Welt)