Wie Wellness Mitarbeiter motiviert

Wohlfühloase Unternehmen?

11.04.2017
Von 
Betsey Banker ist Wellness-Managerin bei Ergotron. Mit mehr als 10 Jahren Erfahrung bei dem internationalen Technikmöbel-Hersteller weiß Banker welchen Einfluss Bewegung auf das Wohlbefinden von Mitarbeitern haben kann. Sie ist Aktivistin und gefragte Expertin für ergonomische Sitz-/Steh-Arbeitsplätze und zu ihren Aufgaben gehört sowohl die Schärfung des Bewusstseins für die schädlichen Auswirkungen eines sitzenden Arbeitsstils als auch die Unterstützung für Unternehmen bei der Einführung und Implementierung von bewegungsfreundlichen Arbeitsplatzumgebungen, verbunden mit messbaren Ergebnis-Programmen. Vor ihrer Tätigkeit bei Ergotron war Banker als Marketing Communications Manager bei OmniMount verantwortlich.
Das Wohlbefinden der Angestellten liegt immer mehr Unternehmen am Herzen. Der Grund: Zufriedene Mitarbeiter sind motivierter, tragen mehr zum Firmenerfolg bei und können leichter gebunden werden. Doch die Wellnessstrategie hat ihre Tücken.
  • Wellnessangebote von Unternehmen für ihre Mitarbeiter sind keine Selbstläufer.
  • Maßnahmen für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz können der Mitarbeiterbindung und -findung dienen.
  • Die Belegschaft sollte in die Planung von Wellnessprogrammen eingebunden sein.

"Wir haben einen vollen Kalender mit Wellnessaktivitäten für den Monat geplant. Engagieren Sie sich!" So ist es in vielen Unternehmen zu hören, die bereits Initiative für das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter ergriffen haben. Ziel ist es, die Belegschaft fit und gesund zu halten sowie das Wohlergehen am Arbeitsplatz zu unterstützen. Der Erfolg eines solchen Angebots in Sachen Wellness hängt aber entscheidend von der Mitarbeiterteilnahme ab.

Personalprofis sollten ständig hinterfragen, ob der Arbeitgeber alles dafür tut, ein Umfeld zu schaffen, das die Gesundheit fördert und negative Einflüsse reduziert.
Personalprofis sollten ständig hinterfragen, ob der Arbeitgeber alles dafür tut, ein Umfeld zu schaffen, das die Gesundheit fördert und negative Einflüsse reduziert.
Foto: one photo - shutterstock.com

Jedes Unternehmen steht vor Hindernissen, wenn es um die Entwicklung und das Management von Angeboten zur körperlichen und geistigen Ertüchtigung für die Angestellten geht. Keine Frage, mangelnde Sensibilisierung sowie geringes Engagement der Belegschaft haben definitiv nachteiligen Einfluss auf die Effektivität. Sind erst einmal die Ziele einer solchen Förderung festgelegt, muss es Anreize für die Mitarbeiter geben, damit sie freiwillig Teil eines Wellnessprogramms werden. Was aber ist zu tun, damit das Interesse der Angestellten geweckt wird?

1. Für Wellnessangebote werben

Wie führen Arbeitgeber Wellnessprogramme ein, die Mitarbeiter wirklich zum Mitmachen motivieren? Eine Idee ist, solche Angebote fester in das allgemeine Gesundheits- und Leistungspaket des Unternehmens zu integrieren und Wellness als wichtigen Beitrag zur Talentgewinnung und -bindung zu betrachten. So wie eine Betriebsrente elementar ist, um Arbeitnehmer bei der Absicherung ihrer finanziellen Zukunft zu unterstützen, so schaffen gute Wellnessprogramme die Voraussetzung, um die Gesundheit eines jeden Mitarbeiters zu schützen und oftmals auch zu verbessern.

2. Mitarbeiter in die Programmplanung einbinden

Viele Unternehmen setzen auf das Konzept "Wohlbefinden" vor dem Hintergrund, dass zufriedene und gesunde Mitarbeiter weniger Kosten verursachen und leistungsfähiger sind. Erfolgreiche Betriebe binden ihre Angestellten dabei in die Planung ein. Sie wissen, dass die Bedürfnisse und Interessen der Beschäftigten in Verbindung mit Peer-to-Peer-Engagement großen Einfluss auf die Motivation zum Mitmachen haben. Außerdem trägt die Einbindung der Angestellten in die Angebotsplanung zu Veränderungen von Kultur und Verhalten bei.

3. Mitarbeiterbedürfnisse berücksichtigen

Nichts stört die Teilnahmebereitschaft mehr, als Veranstaltungen, die sich nicht an den Interessen der Mitarbeiter orientieren. Es ist deshalb ratsam, in einer Umfrage deren Bedürfnisse abzufragen und auszuwerten sowie Synergien mit anderen Programmzielen zu suchen. Eine solche Erhebung wird sich mit den richtigen Rückschlüssen auszahlen. Der Grund: Sensibilisierung und Engagement fallen leichter, wenn Mitarbeiter Teil des Prozesses sind. Darüber hinaus wird gewährleistet, dass auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird.

4. Ständige Evaluierung der Wellnessprogramme

Erwartungen und Rückmeldungen sowie neue Ideen von Mitarbeitern sollten Unternehmen immer ernst nehmen. Wellnessprogramme müssen daher ständig evaluiert werden, um sicherzustellen, dass sie die aktuellen Bedürfnisse der Belegschaft befriedigen. Wird auf geäußerte Wünsche und Anregungen reagiert, können zum Beispiel Einzelpersonen gefördert und ermutigt werden oder Gruppen zusätzlich motiviert werden. Die Bereitschaft, die Vorstellungen der Angestellten in Wellnessangebote aufzunehmen, führt außerdem zu mehr Vertrauen, Engagement und Loyalität.

Fazit

Letztendlich werden Mitarbeiter immer selbst entscheiden, ob und wie intensiv sie an Wellnessangeboten des Unternehmens teilnehmen. Personalprofis sollten sich aber ständig hinterfragen: Unternimmt die Company alles, ein Umfeld zu schaffen, das die Gesundheit fördert und negative Einflüsse reduziert? Ein Wellnessprogramm kann für Mitarbeiter auf der Grundlage ihrer Bedürfnisse und Interessen entwickelt werden und gerade dadurch die Unternehmensergebnisse verbessern. Durch strategische Wohlfühlprogramme und Initiativen können Arbeitgeber ein Arbeitsklima schaffen, das hohes Engagement und einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter hat - Tag für Tag und Jahr für Jahr. (pg)