Witt: Die Katalogproduktion im Griff

07.08.2003
Von Jan Ebell

Witt Weiden setzt seit 1996 auf die werkzeuggestützte visuelle Geschäftsprozessmodellierung (GPM), um komplexe Prozesse mit allen Beteiligten in verschiedenen Fachbereichen und der DV übersichtlich darzustellen. Dabei stieß der IT-Bereich schon früh auf die Notwendigkeit einer zentralen, einheitlichen Datenbasis, um einzelne Produktionsschritte und Prozessketten mit Standard- und Individualapplikationen zu unterstützen: Eine Vielzahl beteiligter Akteure und die sehr heterogenen, umfangreichen Daten in Artikelstamm und Bildarchiven sollten nicht nur verwaltet, sondern in einen dynamischen Prozess eingebunden werden. Natürlich sind bei Witt von jeher Datenbank-Management-Systeme im Einsatz.

Doch es existierten auch noch Prozesse ohne Systemunterstützung - etwa die Pflege verschiedener Artikeldaten auf einer so genannten Artikelkladde. Diese Prozesse erstreckten sich selten über Bereichsgrenzen hinweg. Die hieraus resultierenden Mehrfachaufwände führten naturgemäß zu einer sehr zeitintensiven und fehlerbehafteten Fallbearbeitung, wie zum Beispiel bei Preisänderungen oder Sonderverkaufsaktionen.

Also initiierte der DV-Bereich gemeinsam mit dem Fachbereich Werbung/Katalogproduktion 1999 das Projekt Diamant (Digitale Anwendung Medienneutraler Artikel- und Nutzerdaten-Transfer) um eine konsistente Datenhaltung zu realisieren und redundante Prozesse in der Katalogerstellung zu vermeiden und wiederkehrende Tätigkeiten zu automatisieren. Darüber hinaus sollte eine durchgängige Integration der Geschäftsprozessmodelle eine schnelle und korrekte Umsetzung fachlicher Anforderungen aus den Bereichen Einkauf, stationärer Handel oder Marketing in der IT garantieren.

Die Aufgabenstellung konzentrierte sich deshalb auf zwei Schwerpunkte: Die heterogene Datenbasis sollte konsolidiert werden, die Geschäftsprozesse verfeinert und in die Entwicklung überführt werden bis zur Unterstützung in der Laufzeitumgebung.

Ein Auswahlverfahren sollte die passende Werkzeugunterstützung für das Projekt identifizieren. Bald favorisierte das Team eine Lösung des Nürnberger Softwarehauses MID: Dessen integrierte Tool-Familie Innovator unterstützt die GPM und sichert eine konsistente Umsetzung sowohl nach objektorientierten als auch strukturierten Methoden. Die Re-Engineering-Möglichkeiten, die Bereitstellung einer API-Schnittstelle und die flexible Anpassbarkeit unter Verwendung der Tool Command Language (TCL) versprachen den schnellen und wirkungsvollen Einsatz des Tools in der bestehenden Umgebung.

Bereits damals war die Unterstützung der UML ein von der DV gefordertes Kriterium, dem die Tool-Familie auch gerecht wurde.