Für den Small-Business-Gebrauch

Windream und Multidesk im Duett

21.04.2000
MÜNCHEN (CW) - Mit dem Dokumenten-Management-System (DMS) "Windream" hatte die A.I.S. GmbH bereits im letzten Jahr für Aufsehen gesorgt, weil der Hersteller aufgrund eines neuen Windows-Integrationsansatzes eine vergleichsweise günstige und einfach zu bedienende Lösung anbieten konnte. Nun melden die Bochumer zahlreiche Erweiterungen der Applikation.

Beachtung in der DMS-Szene fand Windream deshalb, weil es Windows-Anwendungsprogramme wie Word, Excel oder Autocad nicht über spezielle COM-Objekte steuert, sondern diese Aufgabe dem Betriebssystem überlässt. Die Integration erfolgt dabei über das "Virtual File System" (VFS) des Herstellers. Vergleichbar mit den Treibern für Hardwarekomponenten verhält sich das DMS gegenüber Windows wie ein normales Dateisystem, setzt aber auf der DMS-Datenbank und dem Archivsystem auf. So stellt Windream das DMS als zusätzliches Laufwerk unter einem frei wählbaren Buchstaben in der Systemumgebung von Windows dar. Dem Anwender präsentiert sich die Software als "normales" Laufwerk, auf das er über den Windows-Explorer oder über die Standard-Dateidialoge ("Speichern unter") zugreifen kann.

Erweiterungen bei Windream gibt es mittlerweile über die Kooperation mit dem Hersteller Dialogika und dessen Workflow-System "Multidesk", das sich über COM/DCOM an das DMS anbinden lässt. Die Client-Access-Lizenz (CAL) kostet für beide Produkte zusammen 1054 Mark (je 527 Mark). Darin enthalten ist eine Runtime-Lizenz für Microsofts SQL Server, die für weitere 45 Mark zu einer Volllizenz zum Einsatz von Drittapplikationen ausgebaut werden kann. Die Preise gelten für die Small Business Edition von Windream, die unter anderem Funktionen wie Index- und Objekttypsuche, Versionierung, Rechtevergabe und ein Control-Panel zur Verfügung stellt. Zur Volltextrecherche werden die von SQL Server angebotenen Mechanismen verwendet.

Eine andere Möglichkeit, Fremdanwendungen anzukoppeln, bietet sich über Visual Basic Scripts. Dies empfiehlt sich besonders für kleinere Aufgaben wie die Verknüpfung mit Scannern, Capturing- oder Imaging-Tools.

Weitere Neuerungen zu Windream betreffen den Web- und R/3-Zugriff. Die Schnittstelle "SAP Direct-Link" lässt sich als Stand-alone-Modul oder als Addon zu Archivelink verwenden. Sie erlaubt die Verknüpfung der über Windream verwalteten Objekte (Dateien und Ordner) mit R/3-Dokumenten. "Windream on Web" soll dem externen Benutzer die gleiche Funktionalität des Systems zur Verfügung stellen wie bei dessen firmeninternem Gebrauch: Nach der Autorisierung des Anwenders ist eine Objekttyp- oder Volltextsuche möglich.