Microsoft-Entwicklerkonferenz Winhec

Windows unterstützt Numa-Technik

26.04.2002
MÜNCHEN (CW) - Im Bemühen, sich gegenüber der Unix-Plattform im Server-Segment zu behaupten, will Microsoft sein Windows-Betriebssystem um die "Numa"-Technik (Numa = Non Uniform Memory Access) erweitern.

Zu den Höhepunkten der diesjährigen Microsoft-Entwicklerkonferenz Winhec (Windows Hardware Engineering Conference) gehörte die Ankündigung, kommende Versionen der beiden Server-OS-Varianten ".NET Datacenter" und ".NET Enterprise Server" mit speziellen Funktionen für Multiprozessor-Systeme anzureichern. So arbeitet die Gates-Company derzeit an der Integration der Numa-Technik, die bislang Unix-Systemen vorbehalten war. Auf diese Weise sollen Microsofts Windows-Server-Kunden nicht zuletzt in den Genuss der erweiterten Multiprozessor-Fähigkeiten von Intels aktuellem Server-Chip "Xeon XP" kommen, der in SMP-Systemen mit bis zu 16 CPUs werkeln kann. Die Numa-Technik wurde im Jahr 1996 von Sequent (mittlerweile IBM) entwickelt.

Bei einem System auf Basis dieser Architektur wird jedem Server-Prozessor - zusätzlich zu gemeinsam genutzten RAM-Speichern - ein eigener Hauptspeicher zugeordnet. Auf diesen kann die CPU deutlich schneller zugreifen als auf kollektiv genutzten Arbeitsspeicher. Darüber hinaus steht dem einzelnen Prozessor die gesamte Bus-Bandbreite zum Datentransfer zur Verfügung.

In Sachen Windows-Roadmap hinkt die Gates-Company ihrem ursprünglichen Zeitplan für die kommenden Betriebssystem-Versionen wie gewohnt hinterher: So soll "Windows .NET Server" erst 2003 Marktreife erlangen. Ursprünglich sollte das Server-OS zeitgleich mit der seit Oktober letzten Jahres verfügbaren Desktop-Variante von Windows XP sein Debüt geben. Seitdem wurde der Erscheinungstermin allerdings noch zweimal verschoben - zuletzt auf Herbst 2002.

Damit dürfte sich nach Einschätzung von Analysten auch die Markteinführung für den geplanten Windows-XP-Nachfolger (Codename: "Longhorn") länger hinziehen. Anstatt wie angekündigt 2003 rechnet Giga-Analyst Rob Enderle mittlerweile damit, dass die Desktop-Variante erst in der zweiten Hälfte 2004 auf den Markt kommt. Die Server-Variante des Betriebssystems, so Enderle, werde Microsoft voraussichtlich nicht vor Mitte 2005 herausbringen können. (kf)