System-Tools

Windows 8 im Griff behalten

12.09.2013
Von  und
Thomas Bär, der seit Ende der neunziger Jahre in der IT tätig ist, bringt weit reichende Erfahrungen bei der Einführung und Umsetzung von IT-Prozessen im Gesundheitswesen mit. Dieses in der Praxis gewonnene Wissen hat er seit Anfang 2000 in zahlreichen Publikationen als Fachjournalist in einer großen Zahl von Artikeln umgesetzt. Er lebt und arbeitet in Günzburg.
Frank-Michael Schlede arbeitet seit den achtziger Jahren in der IT und ist seit 1990 als Trainer und Fachjournalist tätig. Nach unterschiedlichen Tätigkeiten als Redakteur und Chefredakteur in verschiedenen Verlagen arbeitet er seit Ende 2009 als freier IT-Journalist für verschiedene Online- und Print-Publikationen. Er lebt und arbeitet in Pfaffenhofen an der Ilm.
Für Windows 8 stehen bereits viele Tools bereit. Die meisten installieren allerdings nur einen Start-Button oder versuchen, die Kachel-Oberfläche zu umgehen. Wir stellen Werkzeuge vor, die das Arbeiten mit Windows 8 erleichtern.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie vehement der Wiederstand vieler Anwender ist, wenn es darum geht, die vertraute Oberfläche ihres Windows-PCs zu verlassen oder vielleicht nur einige Änderungen in dieser Oberfläche zu akzeptieren. Nun hat Microsoft allerdings mit der Veröffentlichung von Windows 8 nicht nur kleine Veränderungen vorgenommen, sondern mutet den Nutzern eine stark veränderte Oberfläche mit einem neuen Konzept zu.

So kann es dann auch nicht verwundern, dass für Windows 8 eine große Anzahl von Programmen existiert, die die Oberfläche wieder den alten Gewohnheiten der Nutzer anzupassen versuchen. Wir haben uns aber für diesen Bericht vor allen Dingen auf die Werkzeuge konzentriert, die bei der Arbeit mit dem Windows-8-System helfen können. Dabei stellen wir dennoch zwei Werkzeuge vor, die etwas an der Oberfläche von Windows 8 verändern. Die diversen Tools zur Wiederherstellung oder Imitation eines Start-Buttons haben wir dieses Mal bewusst außen vor gelassen.

Fünf unbekannte System-Tools von Windows 8

Jedes Betriebssystem wird bereits vom Hersteller mit Softwarewerkzeugen ausgestattet, die Konfiguration und Verwaltung des Systems erleichtern sollen. Das ist bei Windows 8 nicht anders und so finden sich auch in "den Tiefen der Systemeinstellungen" einige Tools, die zwar teilweise schon unter Windows 7 zur Verfügung standen, trotzdem aber nur wenig bekannt sind:

1. Zuverlässigkeitsüberwachung: Wann passierte was?

Die Zuverlässigkeitsüberwachung zeigt auch kritische Ereignisse an.
Die Zuverlässigkeitsüberwachung zeigt auch kritische Ereignisse an.

Der sogenannte Zuverlässigkeitsverlauf beziehungsweise die Zuverlässigkeitsüberwachung waren schon bei Windows Vista und Windows 7 Bestandteil des Betriebssystems. Unserer Erfahrung nach ist dies kaum einem Anwender und sicher auch nicht allen Administratoren klar gewesen. Unter Windows 8 hat Microsoft dieses nützliche System-Tool ebenfalls wieder implementiert. Welche Vorteile bietet diese Software?

  • Das Betriebssystem prüft permanent die Zuverlässigkeit der Anwendungen sowie des Systems und protokolliert die Daten einschließlich entsprechender Fehler.

  • Der daraus entstehende Bericht zum Stabilitätsindex zeigt auf einer Skala von 1 bis 10 die Zuverlässigkeit des Systems an.

  • Anwender können dabei direkt auf bestimmte Zeiträume (Tage oder Wochen) zugreifen und so beispielsweise feststellen, welche Anwendung immer wieder Probleme verursacht hat.

Diese nützliche Anwendung ist unter Windows 8 am einfachsten mit Hilfe der Suchfunktion zu finden: Entweder Windows-Taste und "Q" für das allgemeine Suchfenster oder Windows-Taste und "W" für das Suchfenster bei den Einstellungen, denn dort ist die Zuverlässigkeitsüberwachung zu finden. Dann nur noch die ersten Buchstaben eingeben und Windows zeigt den richtigen Link. Beim ersten Start dauert es ein Moment, bis ein Ergebnis angezeigt wird, da die Software den Bericht zunächst generieren muss.

2. Eingebauter Recorder: Problem- oder Schrittaufzeichnung

Probleme können innerhalb der Problemaufzeichnung kommentiert werden.
Probleme können innerhalb der Problemaufzeichnung kommentiert werden.

Ein weiteres Tool, das ebenfalls bereits unter Windows 7 zur Verfügung stand, ist die sogenannte Problemaufzeichnung. Damit stellt Microsoft auch unter Windows 8 ein System-Tool bereit, das es ermöglicht, Vorgänge am Bildschirm aufzuzeichnen und später auszuwerten. Auch diese Software lässt sich unter Windows 8 am einfachsten finden, indem Sie in das Suchfeld der Windows-Suche "Schrittaufzeichnung" eingeben. Hier haben die Microsoft-Entwickler wohl bei der Übersetzung eine kleine Inkonsistenz eingebaut: Die Suche findet das Tool nur bei Eingabe von "Schrittaufzeichnung", was der korrekten Übersetzung des englischen Begriffs "Steps Recorder" entspricht. Die Anwendung selbst nennt sich auf der deutschen Version von Windows 8 dann allerdings "Problemaufzeichnung" und bietet folgende Möglichkeiten:

  • Nach einem Druck auf dem roten Knopf für "Aufzeichnung starten" werden alle Mausklicks und Bewegungen des Nutzers am Bildschirm aufgezeichnet. Dabei werden Passworte und ähnliche Angaben NICHT mit abgespeichert.

  • Nach der Auswahl von "Aufzeichnung beenden" wird die gesamte Aufzeichnung einschließlich entsprechender Screenshots in einer ZIP-Datei abgelegt. In dieser befindet sich eine Datei mit der Endung .mht (eine MHTML-Datei - MIME Encapsulation of Aggregate HTML Documents) in der die einzelnen Schritte des Nutzers jeweils mit Zeitstempel abgelegt sind.

  • Während der Aufzeichnung können zudem Bildschirmausschnitte markiert und mit zusätzlichen Kommentaren versehen werden.

  • Die Aufzeichnung kann direkt aus der Anwendung heraus per E-Mail weitergeleitet werden.

Microsoft sieht dieses Tool hauptsächlich als unterstützendes Werkzeug für die Fehlersuche, so kann ein Systembetreuer die einzelnen Schritte des Nutzers protokollieren und nachvollziehen. Die Software ist sicher kein Ersatz für professionelle Screen-Recorder wie Camtasia, wer aber nur schnell ein paar Erklärungen für andere Anwender bereitstellen will, wird es als sehr brauchbar und nützlich empfinden.