Project Vivian

Wie Google Gewerkschaften ausbremst

11.01.2022
Von Redaktion Computerwoche
Neu aufgetauchte Dokumente zeigen, dass Google mit "Project Vivian" zwischen 2018 und 2020 eine gezielte Kampagne fuhr, um gewerkschaftliche Bestrebungen zu verhindern.
Google soll über den Zeitraum von zwei Jahren eine gezielte Anti-Gewerkschaftskampagne in den USA gefahren haben.
Google soll über den Zeitraum von zwei Jahren eine gezielte Anti-Gewerkschaftskampagne in den USA gefahren haben.
Foto: Ken Wolter - shutterstock.com

Wie das US-amerikanische Portal Vice.com berichtet, sollen Dokumente, die im Zuge einer Verhandlung am National Labor Relations Board (NLRB) ans Licht gekommen sind, belegen, dass Google von Ende 2018 bis Anfang 2020 in den USA eine geheime Anti-Gewerkschaftskampagne gefahren hat. "Project Vivian" habe demnach das Ziel verfolgt, gewerkschaftlichen Organisationsbestrebungen innerhalb der Belegschaft entgegenzuwirken. Die Dokumente sollen auch ein Statement von Michael Pfyl, Director of Employment Law bei Google, enthalten, in dem dieser die Kampagne als Mittel beschreibt, "Mitarbeiter in positiver Form einzubinden und sie davon zu überzeugen, dass Gewerkschaften scheiße sind."

Das NLRB hat Google inzwischen angewiesen, 180 interne Dokumente in Zusammenhang mit Project Vivian auszuhändigen - bislang scheinbar ohne Erfolg. Die Details zur Anti-Gewerkschaftskampagne waren in einem Prozess um die Entlassung von vier Softwareingenieuren ans Licht gekommen. Scheinbar setzt Google im Rahmen seiner Kampagne auch auf externe Unterstützung durch ein Unternehmen namens IRI Consultants. Letzteres ist laut Vice dafür bekannt, Arbeitgebern bei gewerkschaftsfeindlichen Kampagnen zu unterstützen - in erster Linie, indem das Unternehmen Informationen über die beteiligten Personen sammelt.