Deutsche Bank meets IBM

Wie die IT aus der Krise kommt

21.07.2009
Von 
Christoph Witte arbeitet als Publizist, Sprecher und Berater. 2009 gründete er mit Wittcomm eine Agentur für IT /Publishing/Kommunikation. Dort bündelt er seine Aktivitäten als Autor, Blogger, Sprecher, PR- und Kommunikationsberater. Witte hat zwei Bücher zu strategischen IT-Themen veröffentlicht und schreibt regelmäßig Beiträge für die IT- und Wirtschaftspresse. Davor arbeitete er als Chefredakteur und Herausgeber für die Computerwoche. Außerdem ist Witte Mitbegründer des CIO Magazins, als dessen Herausgeber er bis 2006 ebenfalls fungierte.

Wie lange dauert die Krise?

CW: Einige Nationen sehen sich bereits am Ende der Krise angelangt. So hat England jüngst verkündet, die Talsohle sei durchschritten, und es gehe wieder aufwärts. Auch in Deutschland liest man in letzter Zeit des Öfteren Hoffnung heischende Nachrichten zur wirtschaftlichen Lage. Kommt unter den Anwendern jetzt so etwas wie Eile auf, ihre Hausaufgaben zu erledigen, bevor der nächste Aufschwung beginnt?

JETTER: Ich sehe das Ende noch nicht. Optimistisch geschätzt dauert die gegenwärtige Konjunkturlage noch bis Herbst 2010. Pessimistisch prognostiziert kann die Krise aber noch bis 2012 dauern. Natürlich trifft es nicht alle Unternehmen und Branchen gleichzeitig, die einen werden länger und härter getroffen als andere. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass einige Branchen nach der Krise ein neues Normal erleben werden.

GAERTNER: Die Eile resultiert nicht aus der Hoffnung auf ein baldiges Ende der Krise, sondern aus der Erkenntnis, dass in einigen Unternehmen grundlegende Restrukturierungen anstehen, und die kann man nicht nebenbei erledigen. Diese nachhaltigen Veränderungen brauchen einfach Zeit, und die Unternehmen sehen ein, dass sie sie jetzt schleunigst beginnen müssen, gleichgültig ob die Krise noch ein oder noch drei Jahre dauert.

CW: Das neue Normal, wie Herr Jetter das nennt, liegt offensichtlich unter dem jetzigen Niveau. Heißt das, dass Unternehmen weiter kräftig an der Produktivitätsschraube drehen müssen, um auch auf diesem niedrigeren Level ordentlich Geld zu verdienen?

JETTER: Das Thema Produktivität wird uns auf jeden Fall begleiten. Wir können nur im Wettbewerb bestehen, wenn wir innovativer sind als andere Nationen, wenn wir schneller und effektiver sind als andere. Es funktioniert nur, wenn wir in Innovationen investieren und sich diese Innovationen schneller rechnen. Das ist auch einer der Gründe, warum es nicht ohne Informationstechnik gehen wird.