Der Kicker ist nur der Anfang

Wie die besten Arbeitgeber die Unternehmenskultur fördern

28.12.2018
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Sind ein Kicker oder die Massage im Büro schon verlässliche Zeichen für eine gute Unternehmenskultur? Eher nicht, meinen ausgezeichnete Arbeitgeber, die an vielen Schrauben drehen, damit sich die Mitarbeiter wohlfühlen.

"Unternehmenskultur bedeutet viel mehr, als in der Gemeinschaftsküche einen Kicker und ­einmal pro Woche Kuchen ­bereit­zustellen", sagt Christoph Kull, Geschäftsleiter Marketing und Vertrieb bei Workday. Die Kultur zeige sich darin, wie das Management mit den Mitarbeitern und die Mitarbeiter miteinander umgingen und wie sich die Belegschaft Kunden gegenüber verhalte (Firmenporträt Workday).

Zu schnelles Wachstum kann Arbeitskultur verändern

Doch die Unternehmenskultur verändert sich stetig, nicht zuletzt, wenn ein Unternehmen stark wächst. Darum hat das Software- und Beratungshaus QAware aus Münchnen, das binnen weniger Jahre seine Mitarbeiterzahl verdoppelte und wiederholt zum besten Arbeitgeber gewählt wurde, die Reißleine gezogen. Lineares Wachstum heißt die neue Route, jedes Jahr sollen maximal zwölf neue Kollegen an Bord kommen. In Trüffelworkshops erarbeiteten sich die Münchner die identitätsstifenden Aspekte und versuchten, sie greifbar zu machen (Firmenporträt QAware).

Wie viel Wachstum verträgt der Zusammenhalt der Mitarbeiter? Diese Frage stellte sich das Münchner Softwarehaus QAware, das schon zum wiederholten Mal beim Great Place to Work Wettbewerb ausgezeichnet wurde.
Wie viel Wachstum verträgt der Zusammenhalt der Mitarbeiter? Diese Frage stellte sich das Münchner Softwarehaus QAware, das schon zum wiederholten Mal beim Great Place to Work Wettbewerb ausgezeichnet wurde.
Foto: QAware GmbH

Was macht die Kultur eines Unternehmens aus? Diese Frage stellen sich auch viele Bewerber, wenn sie die Wahl zwischen mehreren Jobangeboten haben und eine Orientierungshilfe brauchen. Ein Wettbewerb wie "Great Place to Work" kann hier helfen, beruht die Bewertung der Arbeitgeber doch zum großen Teil auf einer anynoymen Befragung der Mitarbeiter in den teilnehmenden Unternehmen.

Laut dieser bescheinigen nahezu 100 Prozent der Befragten ihren Unternehmen eine freundliche Arbeitsatmosphäre. Dazu kann ein gut frequentierter Kicker ebenso beitragen wie spontane Feiern mit Sekt, Smoothies und Snacks. Solche Feten steigen bei MVC Mobile VideoCommunication, sobald ein großer Vertrag abgeschlossen ist (Firmenporträt MVC). GAMBIT Consulting aus Troisdorf begreift sich nicht nur gegenüber seinen Kunden, sondern auch gegenüber den Mitarbeitern als Dienstleister. So organisiert GAMBIT Arzt- und Friseurtermine, bringt wahlweise Päckchen zur Post, Hemden zur Reinigung oder Autos zum Reifenwechseln. Zum "Rundum-Sorglos-Paket" gehört auch, dass Mitarbeiter ihre Arbeitszeit kurzzeitig reduzieren, auch von zu Hause aus arbeiten oder jeden Mittag ins Home Office wechseln, um sich um ihre Kinder zu kümmern (Firmenporträt GAMBIT).

Für Projektron aus Berlin gehören sehr individuelle Arbeitszeitmodelle, darunter Führung in Teilzeit, schon seit jeher zur Firmenphilosophie. Abgerundet wird diese Flexibilität mit einer Notfallbetreuung der Kinder im Büro (Firmenporträt Projektron).

Verständnis für die Kollegen fördert der Cloud- und Hosting-Dienstleister Adacor auf spielerische Weise: Alle vier Wochen legen die Mitarbeiter die Priorisierung ihrer Feature Requests in der Softwareentwicklung nach dem Business-Value-Poker-Modell fest: Sie pokern aus, welcher Anforderung welcher Mehrwert für das Unternehmen zugewiesen wird. Die ermittelten Business-Werte sind dann für den Product Owner Richtschnur, um den nächsten Sprint zusammenzustellen (Firmenporträt Adacor).

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