HDMI-Rivale am Start

Wer ist eigentlich dieser … DisplayPort?

13.08.2008

DisplayPort bietet einige Vorteile: Ein bidirektionaler Hilfskanal kann für die automatische Erkennung oder Steuerung der verbundenen Ausgabegeräte genutzt werden. DisplayPort ist wesentlich kleiner als andere Verbindungen, und auch der Strombedarf ist geringer, was es zu einer interessanten Anwendung für Chips mit kleinen Strukturbreiten macht. Künftig sollen sich mehrere Monitore hintereinander schalten lassen, ohne dass es zu Abstrichen bei der Bildqualität kommt. Die Stecker rutschen nicht so leicht heraus, und Schrauben gibt es auch keine. Zudem lassen sich längere Kabel legen. Intel ("Montevina"), AMD und Nvidia unterstützten DisplayPort ebenso wie beispielsweise der PC-Konzern Dell. Zudem fallen geringere Lizenzgebühren als bei HDMI an. Schlechte Nachricht für DRM-Gegner: Ebenfalls unterstützt wird der Kopierschutz HDCP.

In punkto Verbreitung liegt HDMI derzeit meilenweit vor DisplayPort, doch ist davon auszugehen, dass der Wettbewerber aufholen wird. Laut iSuppli wurden 2007 rund 193 Millionen Geräte mit HDMI verkauft, DisplayPort ging damals mit null Punkten aus dem Rennen. Nach Einschätzung der Analysten steigt die Zahl der HDMI-Geräte bis 2012 durchschnittlich um 32 Prozent pro Jahr auf dann 773 Millionen Stück. Für DisplayPort erwartet iSuppli zu diesem Zeitpunkt Absatzzahlen von immerhin 263 Millionen Geräten.

Die Analysten prognostizieren, dass sich der neue Standard zum Nachfolger der alten VGA-Schnittstelle in Desktops und Notebooks entwickeln wird. Chancen liegen vor allem im Segment der Embedded-Schnittstellen, etwa bei der internen Anbindung von Notebook-Displays oder in LCD-Fernsehern. Nach 2010 soll DisplayPort laut iSuppli mit der zunehmenden VGA-Ablösung bei den Herstellern die Führung im PC-Markt übernehmen. HDMI hingegen werde auch dank seiner großen Verbreitung weiterhin den Bereich der Unterhaltungselektronik dominieren. Daher sei davon auszugehen, dass beide Verfahren noch eine längere Zeit nebeneinander existieren.

Fazit

DisplayPort etabliert sich auf (beziehungsweise in) der PC-Plattform, HDMI verteidigt die Führung im Wohnzimmer. Die beste Nachricht für Anwender ist jedoch: Es gibt Adapter, die Signale von DisplayPort in HDMI, DVI und VGA umwandeln. Also stellt sich die Frage nach der Investitionssicherheit bei zwei konkurrierenden Standards nicht wirklich. Der Wettbewerb "Entweder, oder" wie bei Blu-ray und HD DVD findet nicht statt.