Hochverfügbarkeitslösungen

Wenn der Server abschmiert

09.12.2009
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Alternative: Tandemrechner

Verstummt in einem HA-Cluster der Heartbeat werden die Dienste des Primärsystems (links) vom Standby-System (rechts) übernommen (Quelle: LRZ München).
Verstummt in einem HA-Cluster der Heartbeat werden die Dienste des Primärsystems (links) vom Standby-System (rechts) übernommen (Quelle: LRZ München).

Cluster arbeiten im Störungsfall allerdings nicht unterbrechungsfrei. Die Übernahme der Prozesse durch das nicht gestörte System erfordert eine gewisse Failover-Zeit. Damit kommen Cluster-Server nicht über eine durchschnittliche Verfügbarkeit von rund 99,99 Prozent hinaus.

In manchen Fällen reichen Cluster-Server nicht mehr aus. Dann etwa, wenn Real-Time-Business betrieben wird, bei dem Daten ohne Zwischenspeicherung im flüchtigen RAM sofort verarbeitet werden. Geht beispielsweise bei Bestelleingang der Server kaputt, sind die Daten, die gerade in der Maschine waren, verloren - trotz des zweiten Rechners.

In solchen Fällen ist man bestrebt, Ausfälle ganz zu vermeiden. Eine Lösungsmöglichkeit sind Tandemrechner - zwei Server, auf denen zu jedem Zeitpunkt alle Prozesse parallel laufen. Fällt dann ein System des Duos aus, übernimmt einfach der Partnerrechner ohne Unterbrechung. Damit stehen die Applikationen die ganze Zeit über bereit, wobei Verfügbarkeiten von über 99,999 Prozent erreicht werden.