Wege aus der Plattformabhängigkeit

08.02.2002
Von Gerhard Versteegen

Project Technology Bridge Point, Design point

Secant Technologies Modellmethods

(Quelle: OMG)

MDA wird bereits heute von einigen Werkzeugherstellern unterstützt, die den OMG-Standard allerdings sehr unterschiedlich implementiert haben. Hierbei lassen sich drei Produktklassen unterschieden: Eine davon bilden reine grafische Werkzeuge für UML-Diagramme wie etwa "Aris E-Business Workbench" von IDS Scheer oder "Visio" von Microsoft. Dazu kommen die herkömmlichen Case-Werkzeuge, die plattformspezifischen Code generieren. Beispiele wären hier "Rational Rose" von Rational Software oder "Innovator" von MID. Eine dritte Gruppe schließlich setzt meist auf Case-Werkzeugen auf und unterstützt sowohl plattformspezifische als auch plattformunabhängige Modelle, aus denen sich optimierter Code für einen bestimmten Server generieren lässt.

Ein Beispiel für die letzte Gruppe ist das Tool "Arcstyler" der Interactive Objects Software in Freiburg. Laut Hersteller ist es das erste Produkt seiner Art, mit dem sich J2EE-Systeme gemäß den Konzepten der MDA entwickeln lassen. Das Tool erlaube, sofort ausführbare Anwendungen zu erzeugen inklusive Konfiguration, Hot Deployment sowie Test und Debugging-Unterstützung für die jeweilige Zielplattform. Alle für die Erzeugung ausführbaren Codes notwendigen Informationen werden im Modell gehalten - dabei werden die Technologie- und Server-spezifischen Attribute der Annotation gespeichert. Soll der Code für einen weiteren Applikations-Server generiert werden, könnten laut Hersteller die technologiespezifischen Einstellungen übernommen werden. Der generierte Code sei auf die jeweilige Plattform individuell abgestimmt. Dadurch werde eine Umsetzung von Geschäftsmodellen auf neue Technologien

ermöglicht, ohne bei einem Technologiewechsel wieder von vorne anfangen zu müssen.