Too little, too late?

Was hat das Nokia E7 zu bieten?

10.04.2011
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Weitsichtige Kamera

Visitenkarten scannen? Ohne Autofokus keine Chance!
Visitenkarten scannen? Ohne Autofokus keine Chance!

Geradezu unverständlich ist aber Nokias Auswahl bei der Kamera: So griffen die Finnen beim E7 nicht zu dem hochgelobten 12-Megapixel-Objektiv des N8, sondern entschieden sich für eine - sicher günstigere - 8-Megapixel-Kamera, die auch nicht von Carl Zeiss stammt und statt eines Xenon-Blitzes zwei LEDs besitzt. Dies alles wäre bei einem als Business-Smartphone deklarierten Gerät allein keine Tragödie. Problem ist vielmehr, dass die E7-Kamera kein Autofokus beherrscht. Das verwendete EDoF-Modul (Extended Depth of Field) kann Objekte unter 40 Zentimeter Nähe nicht scharf darstellen. Damit sind nicht nur Nah- und Makroaufnahmen unmöglich, praktische Tools wie Visitenkarten-Scanner funktionieren nicht, beziehungsweise nur mit Tricks.

Solide Grundausstattung

Zumindest hardwareseitig endet hier die größte Kritik, mit der restlichen Ausstattung muss sich das E7 keineswegs verstecken. So unterstützt das Gerät HSDPA (10,2 Mbit/s), HSUPA (2,0 Mbit/s) sowie WLAN (b/g/n). Auch (A-)GPS, Bluetooth 3.0, ein Kompass und verschiedene Sensoren gehören zum Standard. Außerdem verfügt das Gerät über 16 GB internen Speicher - auf eine Speichererweiterung per microSD-Karte wurde dagegen verzichtet. Stattdessen verfügt das Nokia-Smartphone über einen Host-fähigen USB-Port (USB On-the-Go), mit dem nicht nur Speicher-Sticks, sondern auch externe Festplatten (Voraussetzung: FAT-32) direkt beschrieben und gelesen werden können. Ein weiteres kleines Highlight ist der miniHDMI-Port zur Anbindung eines HD-fähigen Fernsehers, Displays oder Beamers. Nutzer können damit - etwa im Hotelzimmer - HD-fähige Videos (720p) mit Dolby-Surround auf einem Fernseher abspielen. Da auch das normale Handy-Display übertragen wird, eignet sich diese Funktion zudem für Videotelefonate oder zum Arbeiten (etwa in Kombination mit Bluetooth-Tastatur und USB-Maus), Surfen und Spielen am Smartphone. Löblich ist die Grundausstattung, an der sich andere Hersteller ein Beispiel nehmen können: Adapter für HDMI und USB-to-Go müssen nicht extra gekauft werden, sondern sind im Bundle bereits enthalten. Ein FM-Transmitter zur Übertragung von Musik auf das (Auto-)Radio wie beim Nokia N8 fiel dagegen (vermutlich) dem Rotstift zum Opfer.