Erster deutscher Diversity-Tag

Was die Vielfalt am Arbeitsplatz bringt

05.06.2013
Am 11. Juni ist es soweit: Mit Veranstaltungen und Aktionen machen Unternehmen und Institutionen am ersten deutschen Diversity-Tag auf die Bedeutung des Themas aufmerksam.

Die Events sind so unterschiedlich wie die teilnehmenden Unternehmen und reichen vom Mitarbeiter-Fotowettbewerb der BASF bis zur Roadshow und Vortragsreihe bei SAP. Auf der zentralen Veranstaltung in Berlin, die von Staatsministerin Maria Böhmer begleitet wird, diskutieren Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Medien die Perspektiven für Diversity-Management in Deutschland. Initiator des Aktiontages ist der Verein Charta der Vielfalt. Er tritt seit 2010 dafür ein, Diversity Management in der deutschen Wirtschaft zu verankern. Gerade für die IT-Branche spielt das Thema eine wichtige Rolle.

Catrin Hinkel, Accenture: "Diversität ist eine ökonomische Notwendigkeit."
Catrin Hinkel, Accenture: "Diversität ist eine ökonomische Notwendigkeit."
Foto: Accenture

1.400 Unternehmen und Institutionen mit 6,5 Millionen Beschäftigten haben bis heute die Selbstverpflichtung „Charta der Vielfalt" unterzeichnet, darunter auch viele IT-Unternehmen – wie etwa Accenture. Es ist seit Mai 2009 Charta-Mitglied und hat zahlreiche Initiativen gestartet, um Vielfalt im Unternehmen zu verankern – von Diversitätstrainings und Mentorenprogrammen bis hin zur Einrichtung eines Cultural Diversity Office, das die Vielfalt fördert und steuert. „Gerade die IT-Branche braucht alle Fachkräfte, um den großen Bedarf zu decken. Diversität ist daher eine ökonomische Notwendigkeit", sagt Catrin Hinkel, Geschäftsführerin bei Accenture und verantwortlich für den Bereich Human Capital & Diversity.

Hinzu kommt, dass mit der technologischen Transformation und Innovation die IT nicht mehr nur im Hintergrund läuft, sondern neue Möglichkeiten öffnet, um Geschäftsideen zu entwickeln und umzusetzen – von der Musikcloud bis zum Taxidienst, der mit dem Smartphone in wenigen Minuten eine Fahrgelegenheit ruft. Dafür braucht es aber nicht mehr nur IT-spezifisches Fachwissen, sondern auch Mitarbeiter und Berater, die die Kundenbedürfnisse erkennen, betriebswirtschaftliche Kenntnisse haben, kreativ denken, die Geschäftsmodelle und -abläufe im Unternehmen verstehen und gut kommunizieren können.

Professionell zusammengestellte Teams mit unterschiedlichen fachlichen Ausbildungen, Altersstufen oder Fertigkeiten sind hier im Vorteil. So können Unternehmen mit einer gemischten Belegschaft ihr vielfältiges Wissen untereinander austauschen und neue, ungewöhnliche Perspektiven einbringen, um ein Problem zu lösen – ein Vorteil für die Innovationskraft einer Firma.

Untersuchungen wie der Phoenix-Report von Accenture bestätigen, dass sich interkulturell und interdisziplinär zusammengesetzte Führungsteams positiv auf die Innovationsfähigkeit und das Wachstum von Unternehmen auswirken. Um davon zu profitieren, müsse sich ein Kulturwandel im Unternehmen einstellen, denn "nur geschulte Mitarbeiter und Führungskräfte können gewinnbringend Diversität einsetzen", ist Hinkel überzeugt. Um das zu erreichen, seien Trainings genauso notwendig wie die Verankerung der Ziele in alle HR-Prozesse. (hk)