Wang bindet Windows-PCs in Unix-Netze ein

Wangs Anwender in den USA gehen auf Distanz zum Hersteller

07.08.1992

FRAMINGHAM (IDG) - Während sich die Wang Laboratories Inc. noch zum proprietären VS-Betriebssystem bekennt, schauen sich die Kunden längst bei anderen Herstellern um. So wurde für die diesjährige Anwenderversammlung in den USA eine Reihe von Wang-Mitbewerbern eingeladen, Next-Chef Steven Jobs soll die Grundsatzrede halten.

Das Ziel der Neuorientierung macht Ramsey Miller, Vorsitzender der amerikanischen Wang-Datenbankanwender-Vereinigung Pace, klar: "Wir gehen definitiv auf Distanz zu Wang und widmen uns mehr offenen Themen."

Gelegenheit, sich als Wang-Alternative zu präsentieren, bekommen bei der Bostoner Anwendertagung, die im November stattfindet, neben Steven Jobs die Hardwarehersteller Hewlett-Packard und Sun Microsystems, der Betriebssystem-Spezialist Microsoft sowie der Netzanbieter Banyan.

Angesichts dieser Situation sucht aber auch Wang einen Weg aus der proprietären Isolation. So bietet das Unternehmen jetzt eine "Connectivity Platform" an, mit deren Hilfe sich Client-PCs unter MS-Windows in lokale Ethernet-Netze einbinden lassen, die mit dem in der Unix-Welt üblichen TCP/IP-Protokoll arbeiten.

PC-Einbindung via TCP/IP und NFS

Das Produktpaket, das aus einer Reihe von Kommunikationsprotokollen besteht, verbindet die PCs aber auch mit DEC-Rechnern und mit den hauseigenen VS-Systemen.

Realisiert wird die Connectivity-Plattform auf der Basis des TCP/IP-PC-Implementation "LAN-Workplace for DOS", die ursprünglich von Novell stammt. Darauf setzt das in der Unix-Welt weitverbreitete Network File System (NFS) auf.

Auf Anwendungsebene benützt Wang ein Produktbündel des US-Unternehmens VisionWare, das es ermöglicht, per Maus Daten zwischen Windows-Client und Unix-System auszutauschen und vom PC aus SQL-Abfragen zu starten.

Außerdem verwendet Wang für ihre Plattform neben eigenen Entwicklungen Komponenten von Beame & Whiteside, Microsoft und IBM.