W910i: Sony Ericssons schiebbarer Walkman-Profi

15.06.2007

Die wichtigste Neuerung im MP3-Player dürfte der Emotionsnavigator "SensMe" sein: er rechnet beim Synchronisieren von Musik aus jedem Titel automatisch einen Stimmungs- und Geschwindigkeitswert heraus, der zur Zusammenstellung neuer Playlists genutzt werden kann. Hierfür steuert man einen kreisförmigen Bereich über ein Koordinatensystem, dessen Achsen sich zwischen schnell und langsam und von traurig nach fröhlich erstrecken. Die einzelnen Musiktitel werden durch kleine Punkte innerhalb des Systems visualisiert. Alle Titel innerhalb des gewählten Bereichs können in einer Playlist aufgereiht nacheinander abgespielt werden, um die aktuelle Stimmung des Nutzers zu untermalen. Sony Ericsson erweitert darüber hinaus den praktischen Musikerkennungsdienst TrackID, die seit dem W850i vernünftig funktioniert und in Verbindung mit der Musikdatenbank GraceNote mehr oder weniger souverän aus laufenden Musikstücken Informationen herausfiltern kann. In der aktuellen Version werden bei erkannten Titeln nicht nur die elementaren Titelinformationen angezeigt, sondern sie lassen sich auch als MP3-Tags speichern. Außerdem gibt TrackID Informationen über den Künstler zurück, liefert auf Wunsch sogar die Songtexte und lässt sich nicht mehr nur per eingesandter Sound-Signatur, sondern auch über die Eingabe von Interpretennamen oder einiger Worte des Songtextes durchsuchen.

Woran erkennt man einen W910i-Nutzer? An den gleichen nervösen Zuckungen, an denen auch künftige W580i-Benutzer in der U-Bahn leiden werden. Der Slider - genauer gesagt, sein MP3-Player - lässt sich dank Lagesensor nämlich durch Bewegungen steuern. Wie man nach der ersten Präsentation allerdings zu vermuten geneigt ist, müssen die aber ziemlich ausgeprägt sein; ein starker Ruck nach rechts spult einen Titel vor, nach links einen Track zurück und wildes Schütteln aktiviert den Shuffle-Modus. Ob das der richtige Weg ist, auf der Welle der vom iPhone inspirierten Sensorik mitzuschwimmen, sei dahingestellt. Schon beim Blick auf die Oberseite des Sliders wird mancher langjährige Sony Ericsson-Vertraute seinen Augen nicht trauen wollen: statt der gewohnten Anordnung von Zurück- und Löschen-Tasten setzt der Hersteller jetzt wie die restliche Mobilfunkwelt auf zwei simple Telefontasten. Ein langer Druck auf die Auflegen-Taste führt Siemens-like zurück ins Hauptmenü.