Visigenic portiert Datenbank-Schnittstelle auf Unix Microsofts ODBC-Interface soll offener Standard werden

13.05.1994

MUENCHEN (gfh) - Die Visigenic Software Inc. im kalifornischen San Mateo hat von Microsoft das Recht erworben, das Entwicklerpaket von Open Database Connectivity (ODBC) fuer alle Nicht-Microsoft- Plattformen zu vermarkten. Mit dem Toolset lassen sich Datenbankanwendungen unabhaengig vom Datenbanksystem entwickeln.

"Wir etablieren das proprietaere Microsoft-Produkt als offenen Standard", verspricht Visigenic-Chef Roger Sipple. Der Ex- Informix-Chairman und Open-Systems-Guru erinnert daran, dass ODBC auf dem offenen Schnittstellen-Standard "Call Level Interface" (CLI) der SQL Access Group beruht, der inzwischen von X/Open zertifiziert wurde. Diese offene Programmier-Schnittstelle koenne sich nun - nach dem nuetzlichen Umweg ueber Microsoft - als Standard etablieren.

Durch die Losloesung von Windows kommt ODBC nun auch den Entwicklern zugute, die nicht nur PC-Programme, sondern unternehmensweite Datenbankanwendungen erstellen. Sie muessen sich kuenftig nicht mehr den Kopf darueber zerbrechen, welche Datenbank ihre Firma im kommenden Jahr anschafft.

Auch Client-Anwendungen wie Spreadsheet-Programe koennen auf diese Weise Datenbankzugriff erhalten.

Vorteile zeichnen sich auch fuer Anbieter von Datenbankapplikationen ab. Sie brauchen ihre Produkte nur noch einmal und nicht fuer jede Datenbankplattform neu zu schreiben.

Bevor ODBC unter Unix und anderen Betriebssystemen zur Verfuegung steht, muss allerdings noch einige Portierungsarbeit geleistet werden. Das Produkt befindet sich derzeit im Betastadium.