VMware erweitert Produktpalette

Virtualisierung von Intel-Servern

18.07.2003
MÜNCHEN (CW) - VMware, Hersteller von Software zur Virtualisierung von PC-Servern unter Microsoft- und Linux-Betriebssystemen, bringt neue Produkte auf den Markt und plant außerdem den Börsengang.

Die im kalifornischen Palo Alto ansässige VMware Inc. hat den Funktionsumfang ihrer Virtualisierungssoftware erweitert. War es bislang möglich, einen Intel-basierenden Rechner in kleinere "virtuelle" Server zu unterteilen, so lassen sich mit dem neuen Programm "Control Center" diese virtuellen Rechner zentral verwalten und von einem physikalischen Server auf einen anderen übertragen. Anwender können so auf die sich verändernden Anforderungen reagieren und beispielsweise einer ressourcenhungrigen Applikation mehr Rechenpower, Hauptspeicher und I/O-Ressourcen zukommen lassen.

Flexibler als Unix-Rechner

VMware ist damit sogar den Partitionierungsmöglichkeiten von Unix-Rechnern überlegen. Dort können Partitionen zwar in der Größe verändert, nicht aber auf andere Maschinen übertragen werden. Gerade die Portabilität der in den virtuellen Servern aktiv ablaufenden Applikationen bedeutet einen Schritt in Richtung Utility Computing: Ressourcen werden besser ausgenutzt und lassen sich zentral verwalten.

Für den Transport der Teilrechner samt Inhalt sorgt die Technik "VMotion", die allerdings lediglich für VMwares Flaggschiff "ESX-Server" nutzbar ist. Nur dort werden maschinennah virtuelle Partitionen eingerichtet, die Windows oder Linux unterstützen. Die einfachere Variante "GSX Server" läuft innerhalb einer Windows- oder Linux-Instanz und bildet die virtuellen Server daraus - ähnlich wie unter Windows ein DOS-Fenster aufgemacht werden kann. Für den GSX Server bietet VMware die Transportfunktion zunächst nicht an.

Speichernetz als Voraussetzung

Eine weitere Einschränkung des Konzepts besteht darin, dass die am Transport beteiligten virtuellen Server (Sender und Empfänger) Zugang zum gleichen Speichernetz haben müssen. Der englische Branchendienst "Computerwire" schließt daraus, dass das Produkt die Daten nicht direkt von einer Server-Festplatte auf eine andere übertragen kann. Vielmehr werde nur die virtuelle Maschine übertragen, die immer auf den gleichen Datensatz im Speichernetz zeige.

In Vorbereitung ist das Produkt "Virtual SMP", das die Virtualisierung auch über Mehrprozessormaschinen inklusive passender Applikationen erlauben soll. Zunächst werden Intel-Server mit zwei CPUs bedient, später auch Vier-Prozessor-Rechner. Außerdem bereitet die Company den Börsengang vor, der im vergangenen Jahr durch die Übernahmeversuche von Microsoft ins Stocken geraten war. Microsoft hat stattdessen den VMware-Konkurrenten Connectix übernommen. (kk)