Effizienter Speicher

Virtualisieren - einfacher gesagt als getan

04.05.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
In der Theorie versprechen virtualisierte Storage-Landschaften mehr Effizienz und weniger Kosten. Doch in der Umsetzung müssen sich die Anwender mit dem einen oder anderen Problem herumschlagen.

Laut einer Studie von Techconsult aus dem vergangenen Jahr liegt in Sachen Speichereffizienz in deutschen Betrieben noch einiges im Argen:

  • 60 Prozent der rund 200 befragten Unternehmen räumten ein, dass ihre Speichersysteme übers Jahr gesehen durchschnittlich nur zur Hälfte gefüllt sind.

  • Etwa 15 Prozent der Befragten sprachen sogar von einer Auslastung von lediglich einem Viertel.

Vor allem mittelständische Firmen haben Probleme, eine effiziente Storage-Landschaft zu betreiben. Die Verantwortlichen in den Unternehmen täten sich schwer, den eigenen Speicherbedarf richtig einzuschätzen, so die Techconsult-Analysten.

Umso erstaunlicher erscheint es, dass sich erst die wenigsten Betriebe mit Storage-Virtualisierung beschäftigen, um ihre Speicherlandschaften besser auszulasten:

  • Nicht einmal zehn Prozent der Firmen betreiben Speichervirtualisierung.

  • Von den kleinen Unternehmen mit weniger als hundert Mitarbeitern beschäftigen sich sogar nur zwei Prozent mit Storage-Virtualisierung.

  • 16 Prozent der Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten virtualisieren ihren Speicher.

  • Wenn Unternehmen Speicher virtualisieren, wird meist nur ein Teil (50 bis 75 Prozent) des gesamten Datenvolumens davon erfasst.

In vielen Unternehmen fehlt das notwendige Know-how, begründen die Techconsult-Analysten die zögerliche Adaption. Außerdem müssten gerade kleine Unternehmen erst einmal ihre Speicherarchitektur in ein Netzkonzept umbauen, um Virtualisierung nutzen zu können. Vor dem damit verbundenen Aufwand schreckten viele Betriebe zurück.